A N G EL B E I T R Ä G WÜR Z B U R. d es. t u b e r s Bu ch u n d Ku n stha n dl u n U bi Bu n t, q u i n u tze n os 8m.

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2 A N G EL. B E I T R Ä G E G ESCHICHTE LITERATUR d es DEUTSCHEN STUDENTENTHUMES G ründung der ältesten deutschen Universitäten bis aufdieunmittelbare Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung des XIẊJahrhu ndertes. Von Adolf E p rn werth von Bä rn stein, Verfa sser d es I termn q u e m56 a cad emi ca l, H erau s g eber d er C a rmi n a bu n n a sel ect a u n d d es U bi Bu n t, q u i n u tze n os 8m. ca. WÜR Z B U R G. A. S t u b e r s Bu ch u n d Ku n stha n dl u n g

3 S a g en Si e d er St u den ten schaft dass m i t Fr eu de a u f u n s er e s t u den t i s che J u gen d bl icken, i n w el ch er d i e Z u k u n f t d es V a t er l a n d es r u h t. Wort e S r. M aj e st ät Kai ser Wil h el m a n d en l A u ssch u ss d er Berl i n er S tu den ten s ch aft, 1882.

4 D er AL M A T E R J U L A ' HERB POLENS s d r ei hu n d e r tj ä hr i g en J u bel fei e r al s besch eid en e Fest g a be, A l l e n, welche auf deutschen Universitäten studirten, studiren oder studiren werden, z u r g e n ei g t en B ea ch t u n g.

5 Zeitu n g s- Aufruf an Würz burgs ehemalige Musensöhne. D as z u verl ässi t ez en g n i ss für d en W erth d er U n i versität en l a g st ets u n d li e g t n och ' etz t in d er L i ebe u n d D a n k b a r k e i t erj en i g en, w el ch e ei n en Th ei l i h rer J u g en d i n di e sen A n stal t en ver l ebt en. v. S a v i g n y. Schon n aht er sich' a u f pfeil g eschwi n den Schwi n g en, D er Ju belt a g d er Alma Ju li a, Wo sich u m E ch t er ' s S e g en s st i ft u n g schl i n g e n D i e Ehr en krän z e dr ei er Sä cu l a. J ed w ed es La n d, es fei er t solche T a g e, Stolz a u f d i e Stä t t en fr ei er Wi s sen scha ft ; D i r, Wür z bu r g, st ellt m a n U n d überlässt d i e Hilfe gl e i c h e s R echt i n Fr a g e e i g ' n e r K r a f t. W i r aber, d i e a n Dei n en Br üst en so g en D er Mu sen Gei st, veredeln d Si n n u n d Her z, Ob w i r es du ld en, da ss D ei n Wu n sch g et ro g en, Ob w i r i h n du lden, Mu t t er, Dei n en Schmer z Nei n, dr eimal n ei n, w i r w ollen i h n n icht du lden, Wi r st eh n z u D i r, o Mu tt er, voll u n d g a n z, Wi r a cht en s al s d er Ehr e h eil ' g e Schu l den, Dei n Fest z u schmücken m i t d em höchst en Gla n z! D c h E u r i n t r a cht s t a r k so kön, n en w i r es wen den, Wi r ei, n e a bert a u sen d fa ch e Scha a r : V ch l e r i e n e s i e s s t u n d le g t d i e E h r en s p e n d en M o p d D e r u t t e r f, e r n, a u f d e n D a n k a l t a r l U n d wen n si e schlä g t, d es Fest es hehr e St u n de, Von wei t u n d br ei t, w er ka n n, er schei n e d a, U n d br a u sen d schall es da n n i m Wei h ebu n d e : H e i l, d r e i m a l H e i l, D i r A l m a J u l i a! T r e u c h t l i n g e n Os t er n A. Per n w er t h von B ä r n st ei n.

6 Ü Vo r w o r t D as d eu t sch e S t u d en t en th m n ist a n erka n n termassen ein wichtiger Best a n d th eil d es deu t sch en Vol ksth u mes u n d d es d eu t sch en Vol ksl eben s. Sein e Gesch icht e bi et et h i en aeh ein bedeu t u n g s voll es u n d l eh r r eiches Bl a tt d er deu tschen C u l t u r g e sch ich te über ha u pt. Nichtsdestowen i g er besitz t u n ser e Liter a t u r t rot d z es U ei ch th eber r u m d A dl es a n Werken u n bha n u n gen welche sich mi t d Gesch i er cht d e es deu t S schen t d u en th ten u m es ach d schi n en ver el R i eden en ein z n en cht dessel u n gen ben a u s ich och sch l i essl oder n bei eben befa ssen bis heu te n kein e g Schrift worin di G ese eschicht, e d von er Grün d du n er er sten d eu tschen Un iver sität en bi f di s a u e u n mittelba re Gegen eich war t gl wen n n i u r n ku r z en Zügen vol l stä n d i g d u n ch über sichtl i z u sammen gefa sst wär e. Den n d a s ein z ige in di eser Hin sicht in Bet racht kommen d e ch Dolch Bu verdi : s stvol l Gesch en e ichte d es deu tschen S t d u en t en th u mes g er str eckt sei A sfiih n e u r u n n u r bi s z u m, E d n de er deu t schen Fr eiheitskriege d l u n äs st h i en ch di a e z u m Ver stän dn i sse d er u n mittelbar en Gegen wa rt u n bedi n gt n oth w en di g e h i storische Erörter u n g d er l et z t ver g a n g e n en Jah r z eh n t e voll stä n d ig vermi ssen ; jen e a n der e Schrift aber, wel che vi el l eicht n och h i eh er bez ogen werden kön n t e: S eifa rt s Al tdeu t scher S tu d en ten s p i e g e ist vi el z u apho ri st isch gehal ten u m a l s abger u n d et e geschichtl iche D a r st el l u n g i m oben bem erkten Sin n e überha u pt gel t en z u kön n en.

7 l a u fen den J a h rh u n d er tes geschrieben. _ v 1 E in Hi l f smit tel in diesem Si n n e z u bi eten u n tern ahm i ch in vorl i e g en dem Bu che. Da sselbe z erfä ll t in z wei Theil e : D er er st e T h ei l en thäl t ein en ku r z en A b r i s s d e r g e s c h i ch t l i c h e n E n t w i ck e l u n g d es d e u t s c h e n G d g S t d u e n t e n t h u m e s v o n d er d r ün u n er ä l t es t e n d c h U v e u t i s en n e r s i t ä t b i en s a f d i u e u n m i t t l e b a r e G eg e n w a r t. D i e Da r st el l u n g bewe g t si ch z wa r n u r im kn a pp st e n Rahm en en thäl t aber den n och d i e H in d eu t u n g a u f all e ein sch l ägigen bem erken sw er th en historisch en Mom en te u n d i st, wi e ein esth eil s mi t Wärme für d en Stoff; so a n d em th eil s mit d em Bestr eben voll stän dig ob j ektiver Beha n dl u n g d er n och im Fl u sse befin dli chen Fr a g e n d es D em geschichtl ichen A bri sse selbst si n d a n g efii g t A n m erku n gen u n d Beigaben. D i e A n m er k u n g e n en thal t en solche E in z el n p u n k t e, wel che i ch z u r Ergän z u n g d er im A brisse en thal ten en hi storischen Ha u ptz üge fii r w ün sch en sw erth er acht et e. B g D i e i e b a e brin gt ein e t abel l a rische U si ch eber t d er och sämmtl i ch en n best d ehen en sowi e fr üher best a d n en en, aber bereits wi eder ein gega n gen en Un iver d d sitäten es eu t schen d Reiches er deu tschen Provin d z en es! ster rei - u n, g a r isch en ch. Ka iser st a a t es u n d d er Schwei z u n d dürft eger aded i e t abel l a ri sche Form welche z u r Da r stel l u n g ei n er bez ügl ichen U eber si ch t n och n icht gewähl t wu rde, al s ei n e beson der s be q u em e sich empfehl en. D er z w ei t e T h ei l u mf a sst ei n e S y s t e m a t i s c h e U e b e r s i ch t d e r b e m e r k e n s w e r t h e s t e n l i t e r a r i ch E sc h g G c h c h s e n r i e n u n e n z u r e s i t e u n d h k k d c h C a r a t i e r s t i d e s e u t s e n S t d u en t e n t h u m e s G d g d ch v d o n e r r ü d n u n er ä l t e s t e n e u t s e U i n n b G eg w v e i r s t ä t b i e n s a f d i u e u n m i t t el a r e en a r t sich. Di U si ch ese eber t sol l A l l d i en e für d i e Sa che n äher i n t al er essir en s Leitfaden z u m Weit er st di u u m d er Det ail s d d er in em A brisse n u r im Grossen u n d Ga n z en berührten Er schei n u n gen di en en.

8 a bz u l a g e r n. B ei g efii g t sin d g esch i chtl iche u n d kritische A n m er k u n g e n z u fas t al l en dor t ben a n n t en Werken u n d Schriften. Vorbem erku n g e n d a s Nöth i g e g es a g t. Mein e ga n z e h i en a ch in ei n en ku l t u r g e schi chtlichen u n d ei n en l it er atu r g eschichtl ich en Theil z erfa ll en de A rbeit habe i ch in jen en Mor g e n u n d A ben dst u n den ferti g g este ll t, wel che i ch ei n er a u fr eiben den u n d ver a n twortu n gsvol l en, d em Stoffe m ein es Bu ches weit abseits l i e g e n den Ber u fs th äti g keit müh evoll abger u n gen. Un sägl ich er schweren d wirkte dabei d i e oft mon a tel a n ge g vol l stä d i n g e Un t erbr di echu n eser A rbeit we, g e sch li n a u s ess li ch di er en stlicher In a n spr u chn ahm wi e rkt e d abei i n s mei beson der e n e Lage f a u ei n sa m l en von iter a H il rischen fs ig, mi tt el d n A u n n r e g u völ l n gen en tblössten La n d sowi orten e,, d i e hi er a u s r esu l tir en d e mi t u n t er en tan u th i g en d e u n d lähm en de Sch wi erigkeit d H erbeisch er aflim g d öth i es n g en so u m fa n g r ei ch en Bücher scha t z es. Doch g d i e d l fre u n iche Un t er stüt d z u n von Seite er k. o H of u n d St a a tsbibl iothek z u Mün chen, d er k. U n i ver si tät s Bibli otheken z u Wür z bu rg u n d E rl a n g e n, d er k. Bibl iothek z u Bamberg d a n n d er k. Ka n z l ei -Bibl iothek z u Ba y r eu th ermöglicht e mir a u ch di ese H erbei sch aifu n g u n d er st a tt e i ch a l l d en gen a n n ten A n s t al ten hi emit öffen tl ich gez i em en d en Da n k. Hi n si chtl ich d er Erl a n gu n g d er ein sch l ä g igen schön w is sen schaftl ichen Lit er a w a r i ch vi el fach a u f A n ti q u a ri a te, sowi e Leihbibl iotheken u n d z war in l et z ter er Hi n sicht ger ade kl ein erer Or te a n g e wi esen d a es G e p fl o g e n h eit d er Leih bibl iotheken grösser er Pl ätz e i st äl ter e vom Pu bl iku m wen ig m ehr begehr te Bücher in solche d er Provi n z i a l städtchen Das s u n t er di esen Umstän den m ein Bu ch a n n a mh aften Män gel n l ei d en m u s s, ist mir woh l beka n n t ; z u gl eich bi n i ch m i r aber a u ch bewu sst d a ss i ch mi t d em selben ein e Spez i a l - A rbeit a u f d em weit en Fel de d er deu tschen C u l t u r u n d Li t er a t u rgeschichte gel iefert wi e sol che i n di eser A h r u n du n g bi s j et z t n och n icht best eht.

9 VII I g U d hi l i n erin egt d i e E xi sten z ber echtigu di n eses Bu ches. Für gel rf sein e Män aber da i ch wohl mit Recht di Mil e de l l E a er in sicht svol l en erhoffen d i d wohl e a z u beu r th eil en welch wi ssen u n, g e h eu schi ed wi erer Un ter z schen d em Schaffen ein es Fachgel eh r t en m it u n beschr än kter Zei t u n d u n beh i n derter Ben üt z u n g d er r eich h al t igen Q u e l l en l it er a rischer Zen tr en ein er seits u n d jen er oben besch rieben en A r t u n d Wei se, wi e i ch z u ar beiten gez wu n gen w a r a n d er seit s n a t u rgemäs s best ehen m u ss. D er Um st a n d, da ss es mi r gel u n gen i st, d a s Bu ch ger ade etz t bei d em her a n n ahen den d r eih u n d er tj ä h ri g en Ju bel feste d er Un iver sität Wür z bu rg welcher i ch m ei n e a ca d emisch e Bil du n g u n d m ei n e a ca d em i sch en R emi n i scen z en verda n ke, fertigz u st ell en, erm u th i g et mich, d as sel be a l s ein e b esch eid en e Festgabe a u f der en Ju bil äu msal t a r n i eder z u l egen. Ich wil l du rch di esewid m u n g d en Bewei s im A ll gem ein en erbrin gen wi e jen er Gei st d er von d en deu t schen Hoch ig l schu en ah l a u sstr t f ih achhal a u r e Söhn e n t wirkt fii r d a s ch, wel d el ga n z e Leben che Wege a u er Ein z n e spät er wa del n n, i ch will möge ; fii r m ein e Per son in sbeson der e soweit in, m ei gel d n en Kr äften egen en Tribu t pi etä tvol l er Da n kba rkeit, er st a t ten m ein er al t en u n vergessl ichen Al m a Ma ter Ju l i a i n m ein er schön en Va ter st ad t Wür z bu rg. Möge d em al l d i dl i Bu che seits e erhoffte fr eu n che A f u n ahme z u Theil werden! W e i d e n, i n d er Ob erpfal z, im Ju n i Adolf Pern werth von Bä rn stein.

10 Inhalt des ersten Theiles. G eschichtlicher Abriss. I. D er d eu t s ch en U n i ver si t ä t en G r ün d u n u n d A u f bl üh en, t h ei l w ei s es Wi ed er er l ösch en n u g e g en w ä r t i g er B est a n d ; d er en Ver f a ss u n g u n d G l i ed e r u n g. A. Vorläu fer d er deu t schen Un iver sität en l B. D i e deu t schen Un iver s i tät en 2 C. Verfa ssu n g d er deu t schen Un iver si tät en 5 D. Gli eder u n g d er deu t schen Un iver si tät en 6 II. o D a s S t u d en t en l eben a u f d en d eu t s ch en U n i ver si t ä t en vom XI V. XI X. J a h r h u n d er t e. A. D a s XIV. Jahrhu n der t : Ueber g a n g v on d en Klost er u n d St i ft sschu len z u d en Un iver si tät en o 1. Her ei n r a g e n d er Klost er u n d St i ft s schu len : C l e r ici scol a r es pil g er n de St u den t en u n d G ol i a r d en 2. D i e er s t en deu t schen Un i ver si tät en : D i e alt en Na t ion en u n d di e Faku ltäten 9 B. D a s XV. Jahrhu n der t : D i e Bu men C. D a s XVI. Jahrhu n der t : D er Hu ma n i smu s u n d d i e R e forma t ion z u n ehmen deun g e bu n den hei t d er St u den t en d i e Ba cch a n t en l 3 D. D a s XVII. Jahrhu n dert : D er d r ei ssi g ' äh ri g e Kr i e g ; d i e n eu en Na t ion en u n d d er Pen n a l i sm u s ; Professor en u n d Bür g e r Bu r schen ; gän z liche Verwilder u n g d e r St u den t en ; C om öd i a n t en -F ahr t en der selben 1 7 E. D a s XVIII. Jahrhu n dert : Fortschr ei t en de Bildu n g u n d Au fklär u n g; R en omm i st en th u m u n d Pet i t mä t er ei ; Zopf z ei t ; Orden u n d La n dsma n n scha ft en ; D u el l w u th ; Wen de d es Jah r h u n d er t es 2 3 F. D a s XIX. Jahrhu n der t : D i e Her a u sbildu n g d er moder n en V erhält n i sse 30 l. Vom Jahr e bi s z u m Mär z : Kr i e g e r i sche Zei tläu ft e ; d i e La n dsma n n scha ft en Vom Mär z bi s En de d es Jahr es : D er heili g e Kr i e g ; d i e er st e all g emei n e deu t sche Bu r sch en sch aft, ihr e En t st ehu n g u n d i h r En de 33

11 w e g u n g e n d er Jah r e ; d er Rückschla g ; d er Wi n g o l f ; d i e Corps u n d d er Kösen er Co n g r es s ; X.. 3. Vom Jahr e bis z u m März : D i e La n ds S ei t e man n schaft en u n d der en Namen sä n der u n g i n b u rschen schaftlicher Ver ei n e Corps ; Neu a u ft a u ch en Grün du n g d er z wei t en all g emei n en deu t schen Bu r sch en sch a ft ; Spalt u n g der selben i n Ger m a n en u n d A rm i n en Er st er st u den t i scher Pi et i st en ver ei n ; St u d en ti sch er Prog r es s ; Leben scor p s u n d Wa fl en cor p s 38 Vom Mär z bi s z u m Au g u st : D i e Be d i e Bu r schen scha ften ; d i e ka thol i schen St u den t en verbi n du n g en ; d i e fr ei en Ver ei n i g u n g e n i n sbe son der e d i e akademi schen Gesa n g sv er ei n e ; Ver bi n d u n g s w esen a u f d en Un iver sitäten Deu t sch Oest er r ei ch s, d er Schw ei z u n d z u Dorpa t 44 Vom Au g u st bi s a u f d i e u n mi t t elba r e Ge g en war t : D er deu t sch - fr a n z ösi sche Kr i e g von bi s ; d i e Corps d ; i e Bu r schen scha ft en ; d i e n eu en La n dsma n n scha ft en ; d i e deu t schen St u d en t en ver ei n e ; d i e prot est a n ti schen u n d ka tholi schen Verbi n du n g en ; d i e fr ei en Ver ei n i g u n g en ; d i e Vi el g e st a l t i g kei t d es d er m a l i g en Verbi n du n g s w esen s ; d i e Obscu r a n t en Schlu ssbet r acht u n g 58 A n mer ku n g e n. Nr. 1 m i t Nr Bei g a be. Alphabet i sche u n d chron olo g i sche U eber si ch t d er sä m mtl i ch en vormali g en u n d g e g e n w ä r t i g en Un i ver si t ä t en a ) d es deu t schen Reiches, b ) d er deu t schen Provi n z en d es öst er r eichi sch u n g a r i schen Ka i serst a at es u n d c ) d er Sch w ei z A. Alphabeti sche U ebersi ch t 8 2 B. Chron olo g i sche U eber si ch t 8 3

12 Inhalt des z weiten Theiles. S ei t e I. A l l g emei n es für d i e g a n z e Z ei t vom XI V. mi t XI X. J a h r h u n d er t e. A. Werke, w elche über w i e g e n d d i e Geschichte d er U n i versitä t en u n d n eben bei d i e Geschicht e d es St u den ten t h u m os beha n deln. 93 B. Werke u n d Au fsätz e, w elche sich a u f d i e Geschicht e d es S t u d en th u mes über w i e g en d, oder a u sschli es slich bez i ehen 94 l. I n wi ss en schaftlicher Form I n sch ön w i ssen sch a ft l i ch er Form I n a n th ol o g i s ch er Form 96 II. B eso n d er es für d i e ei n z el nen ei n s ch l ä g i g e n J a h r h u n d er t e. A. Z u m XIV. Jahrhu n der t e 97 B. Z u m XV. Jah r h u n d erte D a s Bu r sen w esen D i e D e p osi ti o B ea n or u m Mon o g r aphi en Vermi scht es 10 1 Z u m Jahrhu n der t e C. XVI. 1 Akademi sche. Pr ivile g i en 2 Akademi sche T r u. n ksu cht 3. Akademi sche Zü g ellos i g keit D a s Ba cch a n t en th u m S ch ön w i ssen sch a ft l i ch e Li t er a t u r a. Roma n e u n d Er z ählu n g e n b. Gedicht e

13 g. Rückblicke D. Z u m XVII. Jahrhu n dert e l. Hi stor i sche Schr i ft en a D er. Pen n al i smu s D a s b. Pr ofessor en bu rsch en t h u m c. Komöd i a n t en fah rt en d er St u den t en d. Rückbli cke Kr i t i si r en d e u n d m or a l i si r en d e Schr i ft en 3. S ch ön w i ssen sch aft l i ch e Li t er a tu r a. Roma n e u n d Er z ählu n g e n b. G ed i ch t e An ha n g : Akademi sche Li ederbücher Vermi scht es E. Z u m XVIII. Jahrhu n d er t e 1. Hi storische Schr i ft en a. D i e Orden b. D er g ross eau sz u g a u s Jen a u n d dess en c. Memoi Fol g en r en d Rückblicke 2. Kr i t i si r en d e u n d m or a l i si r en d e Schr i ft en S ch ön w i s sen sch a ft l i ch e Li t er a t u r a. Roma n e, Er z ähl u n g e n, An ekdot en u n d Br i efe b. Gedicht e An ha n g : Akademi sch e Li ederbücher c. Bühn en st ücke 4. Vermi scht es F. Z u m XI X. Jahrhu n dert e D i e Corps, vordem La n dsman n scha ft en g e n a n n t a. Im All g emei n en u n d i n ihr em Ge g e n sa t z e z u d er Bu r sch en scha ft a I. n d er erst en Hälft e d es J a h r h u n d er tes I n d er z wei t en Hälfte d es J a h r h u n d er t es ß. b. Ei n z eln e Corps 1 26 sichtlich d er Corps D i. e Bu r schen scha ft a. Vor g es chicht e 1 27 c. S ch ön w i ss en sch a ftl i ch e Li t er a t u r, s p ec i el l h i n War b. tbu r g f est o, c. Grün du n g d er er st en all g em ein en deu t schen B u r sch e n schaf t, d. S a n d s M ord th at, Poli e. t i scheverfol g u n gd. Bu r schen schaft, l 8 19 fl. 130 f. Li t er a ri scher Kampf für u n d ge g e n d i e Bu r s ch en sch a ft, ff. 130 a u f d i e alt e Bu r schen scha ft u n d n eu er e bu r sch en sch a ft l. Best r ebu n g en fl h. S ch ön w i ssen sch a ftl i ch eli t er a t u r, s p e ci el l h i n sichtlich d er B n rsch en sch a ft 134

14 3. Akademi scher T r i n k u n d Fecht -Comm en t ; Du ell S ei t e w esen 1 36 a. T r i n k -Commen t 1 36 b. Fecht Comm en t 136 c. D u el l w esen T h ei l n a h m e d er deu tschen St u den t en scha ft a n d en poli t i schen u n d soci al en Bewe g u n g e n sei t Mi t te d es XIX. Ja h rh u n d ert es 1 37 a. D a s St u rm08 j ahr b. D er deu tsch- fr a n z ösi sche Kr i e g v on c. D i e a n t i semi t i sche St römu n g d er u n m i ttel ba r en Ge g en wa r t Akademi sche Zei tschr i ft en, Jahrbücher, Kalen der u n d Wör t erbücher 1 38 a. Zei t schr i ften 1 38 b. Jahrbücher c. Kalen der d. Wör t erbücher 6. Kr i t i si r en d e u n d m or a l isi r en d e Schr i ft en a. Deu t sche 1 42 b. A u sser d eu t s ch e Ver w er fli ch e vor z ei t i g e Nachahmu n g d es St u den S ch ön w i ssen sch a ftl i ch e Li t er a t u r ( a u sn a h m l i ch j en er ei n schlä g i g en Er schei n u n g e n, w elche sich s p e ci el l a u f d i e Corps u n d d i e Bu r schen scha ft bez i ehen u n d ber ei t s oben a u f g eführ t er schei n en ) a. Roma n e Er z ählu n g en An ekdot en Si tt en schilder u n g e n 1 47 b. Gedicht e 1 49 An ha n g : Ak ademi sche Li ederbücher 151 c. Bühn en s t ücke 1 52 d. Er i n n er u n g e n a n U n i ver si t ä t s Ju biläen i n Prosa u n d Vers en a. Erla n g en, ß. Jen a, T. T übi n g en, e. Bi er z ei t u n g en 1 56 f. Schlu sswor t 156

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16 E r s t er T h ei l. Ku r z er Abr i s s d er g es oh h eben Entwioke1l l 1 g d es D eu t sch en St u den t en th umes von Gründung der ältesten deutschen Universitäten bis auf die u nmittelbaregegenwart, mit besonderer Berücksichtigung des XIX. Jahrhundertes. M it An merku n g e n u n d Bei g a be.

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19 _ 2 _ für Rechtswi ssen schaft, z u Sal er n o für Nich t l a n g e da u ert e es u n d d i e G es a mmth eit d er A n g e hörigen s ol cher Schu l en verschaffte sich C or p o r a tion sr ech te : si e wu r d e z u r U n i v er s i t a s d o ct o r u m et s c o l a r i u m. Später t r at d i e Noth w en d i g keit her vor, a n di esen Lehr a n st al ten d i e Wissen scha ft n icht a u f d en ei n z i g en, z u erst a u s schl i essl ich gepfle g te n Zweig beschr ä n kt z u hal ten, s o n d ern di ese A n st a l t en, u n t er Ber u fu n g n eu er Leh r er für d i e s ei t h cr ' n och n icht gepfle g t en Wiss en s z weige z u Stät ten d er G e sa m mt wissen sch aft z u erweiter n. A l s di eses geschehen wu rden diese G esa m m t w i s s en s A n stal ten i n j e v i er U n ter a bth eil u n g e n für d i e vi er H a u p t z weige d er Wi ssen schaft : Theologie, Ju ri spr u den z M ed i z i n u n d fr ei e Kün st e, ein getheil t. Jede solche U n ter a bth ei l u n g hi ess facu l t a s l itter a r u m,! Faku l tä t! ; d i e Faku l täten z u s a mm en bildet en di e U n i v e r s i t a s l i t t e r a r u m, d ie U n iversität. Di eser l et z t e Begriff d er Un iver sitä t m it ihren U n t er a bth eil u n g e n in Faku l täten i st i n d er Ha u pts ache d er h eu t e n och z u Recht bestehen d e. l ) Solche Un iver sitä ten en tst a n den im XII. u n d XIII. I g Jahrhu n derte in t l a i d e n em St a m m sit d Bil d d, z e er u n u n l Ou t u r von West -Eu wo ropa i k n ei h C l d Fr a n r c a r es, g, achhal Grossen Schöpfu n Wi gen n tiger e rku n a u sübt en se w i e i n Sp a n i e n u n d P o r t u g a l, wo a r abi sche Bil d u n g ei n dr a n g, a n vi el en Orten u n d ein z el n e der selben w i e i n s beson dere j en e z u Bo l ogn a u n d P a r i s, erfr eu ten sich d es Zu sa m m en ström en s von vi el en Ta u sen den wi ssen sdu r st i g er Jün g l i n g e u n d Män n er a u s a l l en Län d er n ha u ptsächl ich a u ch a u s Deu tschl a n d. A u ch i n E n g l a n d wu rde ber eits im XIII. Ja h r hu n d er te ei n e Un iver si tät gest iftet, j en e z u Oxfor d wel cher ba l d ei n e z wei te, j en e z u C a mbri d ge, folgt e. B. D i e d eu t sch en U n i v er si t ä t en. D e u t s c h l a n d selbst begn ügt e sich bi s z u r M itte d es XIV. Jah r h u nd erts mit d en al ten K 1o s t e r u n d S t i f t s. s c h u l e n, sowie m it d em Wa n der n sei n er A n gehö ri g e n a u ' fremde Un iversitäten u n d en tbehrte bi s dahi n a u f heimi schem Boden dieser C en t r a l p u n kte d er Wi ssen schaft.

20 3 A ber ei n er seits d er Verfal l jen er Schu l en 9) a n dersei ts d a s l eu cht en de Bei spi el d er Nachba rl än der drä n gte a u ch h i er z u r Scha ffu n g von Un iver sität en. D i e er st e i n d en Gr en z en d es deu tschen Reiches sr r i cht ete U n i v e r s i t ä t stiftete Ka i ser Ka rl IV in sei n er L i ebl in gsst ad t Pr ag im Jahr e Al s z weite folgte jen e z u Wi en, al lwo i m Jah r e d i e Her z oge Ru dol f, A lbr echt u n d Leopold d en schon von K ai ser Fr i edr ich II. d em Stift er d er Un iversität Neapel, g e fa ssten Pl a n d er Er richt u n g ei n er Un iversität z u r A u s fi i h ru n g br acht en. Di ese beid en äl t est en deu tschen Un iver sitäten wu rden n at u rgem ä ss n ach d em Mu st er d er her vor r agen d st en Hoch schu l e ihr er Stift u n g s z eit, j en er z u Pa ris, ei n gericht et. So besit z t d er jet z ige i Ka ser st a a t Oester r eich-un ga r n j d i beid äl e en t est d en eu t schei schen Un iver sitäten Er n t en e ag Z ch. d ei z u Pr er t al d i äl n a s e t si l l er e so kon n te e a er, d bei d gemi in gs en scht deu t sl vi sch Bevöl sch- a en ker u n g s ver h äl t i i l ei d gel d n ssen Böhmen s n e a s n e r ein eu tsche ten u n d a r u m wi rd d em W e s e n n a ch W i en a l s d i e äl t est e r ei n deu tsche Un iver si tä t z u er acht en sei n. Deu tsch l a n d ha tte, vermöge d er ih m ei g en th üml i ch en B edächtigkeit, l ä n ger a l s d i e rom a n i schen La n d e u n d selbst En gl a n d m it Er richt u n g von Un i ver sitäten gez öger t ; n u n, d a es d en A n fa n g d a mit gem acht ha tte gi n g es m it d er i h m gl eichfa l l s i n n ewohn en den er n sten A u sd a u er a n d i e Du rch führ u n g d es begon n en en Werkes. Z u E n de d es XV. Jah r h u nderts, al so 1 50 Jahr e n ach G r ün d u n g d er er st en Un iver sität Pr ag besa ss d a sselbe be r ei ts dr ei z ehn Hochschu l en. Ei n e vi er z ehn te, d ie im Jahr e gest ift ete erste U n i v er s i t ä t W ü r z b u r g, w a r n ach sehr ku r z em B est a n d e wi ed er ei n gega n gen. 3) D a s XVI. Jah r h u n dert r i ef r i esige Um wäl z u n gen a u f a l l en Gebieten hervor. Von It a l i en a u s w a r d er H u m a n i s m u s si egr eich u n d a u fkl är en d n ach Deu t sch l a n d vorged r u n gen u n d ha t te, im Ver ei n e m it d er u m d a s Jahr erfu n d en en B u ch d' r u cke r k u n s t, d er n u n a n heben d en R efor m a t i o n d i e Wege geebn et. 1 *

21 Für st en u n d Reichsstä n de em a n z i p ir ten sich m ehr u n d m ehr von d er kaiserl ichen Gewal t u n d best rebt en sich d a für, ihr e eigen en Län der z u kräfti gen u n d z u heben. Bei d er herr schen den wi ssen scha ftl ichen Richt u n g dr ä n g te n diese Verhäl t n i sse z u r Gr ün du n g von i mm er m ehr H o ch schu l en in d en ein z el n en deu t schen Ter r itori al gebi et en. G e i s t l d wel tl C d iche u n iche Machthaber beider on fession en befa n en sich mi t i edl solchen Gr ün du n gen n em Wettstr eite. So en t st a n den in di esem Jah rhu n derte n eu n n eu e deu t s che Un iver sitäten, d a r u n t er d i e im Jahr e gegrün d et e z w eite Un iver si tä t Wür z bu rg welche sich soeben z u r wür d i g en Fei er ih r es d reih u n d ertj ä h ri g en Ju bel fest es r üstet. 4 ) D as XVII. Jahrhu ndert br achte d en l än d er verh eer en d en d r ei s s i gj ä h r i g en K r i eg. i sei Mitten n n em Toben in ver stä rktem Ma ssst b ä be a er ach, A bschl d n u ss es w est p h äl isch wi i en Frieden s sehen r n d bl ch en z errütteten u ten den deu tschen La n den n eu e Ho l schu en en ts t ei ehen : n Beweis wie selbst i d n em l a lgem ei n en ro, g El di ssen en de e deu tsche Na tion d em wi schaft l i ssen ch en St r eben n icht en tsagte. Jah Dieses rhu n dert ri ef si dreiz ehn n eu e deu tsche Un iver tä ten i n s Leben. D a s Jahrhu ndert d k Z XVI". as l i ei a s s sche t l a t e r, d sch W sch eu t i er s s f en a t u n d K u n s t ieb bl mi t Sch ff a, u n g M weiterer u sen sit z e n icht z u r ück. g Sein e Geschicht e ähl er z t gl l l d i d eichfa s e Gr ün u n v on n eu n n eu en deu tschen Un i ver sitä ten. D a s XIX. Jahrhu n dert bega n n u n ter d en gewa l ti g en Zu cku n gen d er g r ossen f r a n z ö s i schen R evol u t i o n u n d d er da r a n a n schl i essen den n a pol eo n i s ch en E r o b er u n g e k r i e g e. E rst d er Fri ed en sschl u ss von führ te ger egel te sta a tl iche Verh äl tn i sse z u r ück. D i e Zeit d er Umwäl z u n gen von sow i e ch d i e da R r a u ffolgen de est ti a u r a on s p e ri od e br achten a u i n d rch d em Besta d n er deu tschen Un iversität en du A u fhebu n, g, g l Verl Zu sa mmen egu n oder e g lm g e in el z n er ti derselben ef d A d greifen e en er u n g e n hervor. Neu gegrün det wu rde im l a u fen den Jahrhu n der te n u r ei n e ei n z i g e Hochschu l e, j en e z u B er l i n, d er Ha u ptst ad t d es gegen wärtigen deu tschen Reiches ; n eu gewon n en u n d n eu

22 5 or g a n i si r t wu rde di e al te deu tsche Un iversität z u Str a ssbu r g, d er Ha u ptstadt d es Reichsl a n des E l sas s. D i e B ei g a b e d es gegen wärt i g en Bu ches bietet in kn appem Rahm en ei n e U eber si ch t d es E n ts tehen s u n d d er Schicksal e d er sämmtl i ch en j e besta n den en, sowi e d er ge g en w ä rti g n och best ehen den deu t schen Un i ver sitäten. E s i st kein Zweifel : d i e früher e pol itische Zerkl üft u n g D eu t s chl a n ds w a r e s, d i e d en A n sto ss z u r E rrichtu n g ein er so grossen A n z ah l von hohen Sch u l en in deu ts chen La n den g e geben u n d in d i es er Hin sicht segen sr eich gewirkt h a t. A ber d er vol l e Segen d en di ese A n st al ten br a chten, w u r d e n u r er mögl icht d u rch d en G eist d es Vol kes d er Den ker u n d d er Dichter welches di ese n a tion al en Hoch a l t ä r e d er Wi ssen schaft z u sei n en H eil i g th üm er n stets z ähl te u n d hoffen tl ich i mmerda r z ähl en wird.. C. Ver f a ss u n g d er d eu t sch en U n i v er si t ä t en. Nicht a l l e d eu tschen Un iversitä ten wu rd en sogl eich a l s s ol ch e gegr ün d et ; ei n grosser Theil der selben wu chs viel m eh r al l mäh l i g a u s Lehr a n st a l ten n i ed er en Ra n ges, G y m n a sien Päd a g o g i e n L y ceen u. s. ff. her a u s. Ma n che Un iver sitäten besa ssen n i e m a n che n icht z u a ll en Zeiten d i e vol l stän dige E in richt u n g sämmtl i ch er oben gen a n n ter Faku l täten. A u ch d ie Un iversi tät en gest a l t eten sich ba l d z u A n st al ten mit überwi egen d k l er i k a l em C h a r a k t er. D ie Päpst e bestätigten bis z u r Ki r ch en s p a l t u n g d eren B egr ün du n g ; d i e Hi er a rchi e überwachte der en, in od er a l t en S chol as tik gipfel n de Lehr e. I n d en äl ter en Zeiten wa r en d i e m ei sten Professor en gei stl ichen St a n des u n d ha tten La i en n u r sel ten Lehr st ühl e i n n e. Bi s z u r Refor m a tion w a r selbst für d i e l etz ter en d a s C öl iba t Gesetz. A u ch d i e St u den t en wa r en i n d en fr ühesten Zeiten fa st sämm tl i ch gei stl ichen St a n des u n d t r u gen a u sschl iessl ich ik kl l er a es G ewa n d. Noch bi s z u r R efor m ti a on s p e i od f bel d r e her a u egte as Volk sich l l a e St d u en ten mocht si d en e n u n em St d i u u m gei stl icher od er wel tl icher Di n ge hi n geben mit d em Scher z n a m en H a l f p a pp en, d. i. H al b g eistl i ch e.

23 fr ei er en geistigen Regu n g al lgem ein e Gel t u n g ver sch a ffte. 6 D er Hu m a n i smu s er schütter te d i e Reform a ti o n br a ch d ie cl erical e Gest a l tu n g d er Un iver sitäten ; sie n a h m en seitdem m d C ehr en ha r akter von St a a t sa n st al ten a n. g D ch ie Kir en s p a l wei f si tu n ha tte dieselben in z con es ell on sch rf geschi ed a en e Lager getr en n t sch. D ie ka th ol i g ebl i d Fol eben en oder in er ge n en ge st thol ifieten ka i si schen Un iver tä d ten stu n den fortda u er n u n ter d em.e i fl d i n u sse er Jesu t d d en u n er von den selben for t g e pfl schol sti f d egten a schen Methode ; a u en protest a n t i schen her r scht e im Al lgem ein en m ehr en ge l u n du dsa m O e r tho doxi l ei wi e a s fr er ssen schaftl Gei icher st So, eb. bl i i es n d er Ha bi u pts ache s z u m Begi n n e u n ser es wo o S Jahrhu n derts d er en t stehen de m d er n e t a a t d ie, S Un iver sität ei en z u r n en t a a t s a n s t l a t en u m sch f d u u n d i i di Wi ei ged A fkl e n e ssen schaften n r u n gen e u är u n g e i n er D i e Un iver sität en ha t ten z u a l l en Zeiten grosses A n sehen u n d g rosse Macht. Sie übten über a l l e ihr e A n gehör igen beson der e Gericht sba rkeit u n d bildeten häu fig ei n en St a a t im St a a t e. Ih r e sä mm tl i ch en A n gehörigen besas sen d as a c a d e m i s c h e B ü r g e r r e c h t u n d erfr eu ten sich d er a c a d e m i s c h e n F r e i h e i t. D as er st e gewähr te sei n en Besitz er n schät z ba r e pol i ti sch e Vorth eil e, z. B. Steu erfr eiheit ; d ie l et z ter e bez og sich a u f d a s wi ssen schaftl iche St r eben u n d d as bürgerl iche Leben sämmtli ch er D ocen ten u n d St u den ten. Von a l l d em fin den wi r heu te n u r n och : ei n e beson d ere pol itische Vertr et u n g d er Un iver si tä t en ei n e erhöhte Lehr u n d Ler n fr eiheit a n d en selben u n d d a u n d dort ein en Rest d er Un iver sität spol i z ei. D. G l i ed er u n g d er d eu t sch en U n i v er si t ät en. D i e Un iver si täten gl i eder n sich von j e be g ri ffs g e mäss i wei ptkl n z Ha u a ssen A d von n gehörigen : Lehr er u n Hör er ; d Professor en u n St u den ten d d sin d i l e a n l ä A h i u figen u sdrücke efii r. och H i ez u ka m i n fr ei dri üher en Zeiten n n e tte C l a sse : d i e sogen an n ten U n i ve r sitätsver w a n d ten.

24 woh l wol l en der Er n st, dor t acht u n gsvol l es Zu tr a u en. D as gegen seitige Verh äl tn iss z wi schen Professoren u nd S t u d en ten w a r z u ver schi eden en Zeiten ein verschi eden es. D i e äl t esten r em a n i s eh en Un iver sitäten wa r en u r s p r ün g l i ch f r ei e wi ssen schaftl iche Ver ein igu n gen, i n welchen Lehr er u n d Hör er sich z u n ä chst gl eichber echtigt gegen über sta n den, j a m itu n t er di e l etz t eren ei n U eber g ewi ch t über d i e ers ter en b esa ssen. N o E s w di d i a r eses e Zeit d al er t en a t i n en von, w el wei d chen ter u n ten ie sei Rede n wird. ch f d fi Schon a u en ' üh est en d eu t s en Un iver sitäten sich eich ch h a tt gl si e wen n a u e Na tion en besa d i ssen eses ich V erh äl t i n ss wes en t l geä n dert d i : e St u den ten wa r en b er eits d D i sci er p l i d n er Professor en u n t erworfen. Di ese tmt er g eo r d n et e St el l u n g bil d ete sich spät er bis z u r vol l stä n digen U n fi'eih eit d er St u den ten a u s a l s di e s el ben i n d i e gl eichfa l l s u n t en n äher z u bespr echen den B u r s en ei n gez wän gt wu rd en. D i e Refor m a tion öffn ete d i e Bu r sen d er Stu den t erl a n gte sein e al t e Fr eih eit. Doch si e a r t et e z u r Zügel losigkeit a u s di e sich oft g e gen d i e Professoren wen dete. ch A ber a vi el u e von d en Let z t eren n ahm d en er g S t u den ten schaft ei gegen über n e u n würdige St el l ei i u n n n d em si G el d e getrieben von n oth offen e Schen ken für d i e St u den t hi el en t en u n d dergl eichen a n der e st d eswid ri a n g e Di n ge t rieben. D i e fin a n z i el l e u n d hi em it d i e mor a l i sche Hebu n g d er Pr ofessor en ei n er seits d i e z u n ehm en d e S itten mil d er u n g d er S t u den ten a n der seits führt e schl i essl ich z u d em ein z ig r ichtigen u n d g edeihl ichen Verhäl tn i sse z wischen beiden Kl a ssen : h i er I n w i s s s en s ch a f t l i ch er H i n s i cht u n ter schi eden sich fi'üh er d i e St u den t en n ach d en erl a n g t en a cad emi sch en Gr a den, i n : B a ccal a u r ei L i cen ti a ti, M a g i st ri u n d Docto r es. Heu t z u Tage besteht n u r n och ei n a cad emi sch er Gr a d : d ie Doktorwürd e. Z u d en U n iversitätsverwa ndten z ähl t en n icht n u r d ie ver schi eden en E x er ci t i en d. i. Fecht T a n z u n d a n der e M ei s t er, son der n a u ch d i e K a u f u n d G ew er b el eu t e, wel che für d i e Un iver sitä t, wi e für d i e ei n z el n en Professor en

25 s u n d St u den t en feil h i el ten u n d a rbeiteten : von d en wohl best a l l t en Bu chhän dl er n her ab bi s z u den en U n i versi t äts Per r ücken m acher n. Sie l l a e bes d d emi sch a ssen as a ca e Bürgerr echt u n d rch g d hiedu St ei eu erbefreiu n n Zu st d td a n er z u for a u em d en,, Rekl a m a tion en seit d en s er t Gemei r effen den n d debehörden u n G ew erbsn eid er führt e. ch E s gehört h i e iez u n sbeson der e a u d d er Tross er S d -D J g t u en t i d e n en er u n u n en wovon m a n cher vor, n ehme j u n ge Ma n n, d er sich V er g n ü g u n g s ha l ber a u f d er Un iversit ät a u fhi el t, ei n e a n seh n l iche A n z abl bei sich ha tt e. S elbst a u f d a s w ei bl i ch e G e schl echt erstr eckt e si ch d i e U n iver sitä ts Verwa n dschaft. E s begri ff di esel ben n icht n u r d ie Fr a u en u n d Töcht er d er Professor en hi n sich t l ich der en z. B. d er Sen a t z u Tübi n gen n och im XVII. Jah r hu n dert Kl eiderordn u n gen er l i ess ; n ei n m a n r echn ete h iez u soga r d ie Näherin n en, VVäs ch erin n en u n d Bü g l e r in n en d er St u d en t en. D i e Etceter a s pflegt e d er ga l a n t e Leipz iger Stu den t d es vorigen Jahrhu n derts d i l e et A gsel d z ter en n U i hän er n ver sitätsver w d sch a n aft z u bez eichn en ; d i Wel e böse t wol l d aber te fin den as s d i e A n st d sl wi d a n ücke z schen en Her r en S t u d i osi s u n d d en d i en en den Ju n g fe r n E tcet er a s öfter s d er wün sch en swer th en Di st a n ce en tbehrt habe. D i e U n i ver sitä t sver w a n d sch aft i n di esem Si n n e i s t für u n ser e Zeit ein über wu n d en er St a n dpu n kt. II. Das Studentenleben auf den d eutschen Universitäten vom XIV. XIX. J ahrhundert. A. D as XIV. Jahrhu ndert : U eber g a n g vo n d en Kloster u n d Stiftsschulen z u d en U niversitäten. 1. Hor oi n r a g o n d er Kl ost er u n d Sti ftssch u l en : cl or i ci, scol a r es, p i l g e r n d e St u d en ten u n d G ol i a r d en - E p i g on en. n d er ga n z en er sten Häl ft e d es XI d Jahrhu n ert i s n V. welcher Deu tschl a n d n och kei n e Un iver si tä t en besa s s, tr et en u n s a l s dessen Hochschu l en n och imm er d ie besser n

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27 Jün g l i n g e n besu ch t. 1 0 oh n e R ücksi ch t d a r a u f, w el ch es S p ez i al st u d i u m d er ein z el n e La n d sm a n n betr i eb si ch z u p r i vi l e g i r t en g r o ssen Körper sch a ften, Na ti on en g e n a n n t, ver ei n i g ten. Jed e Na tion z er fiel w i ed er i n Pr ovi n z en ; a n d er Spitz e d er er ster en st a n d j ew eil s ei n Pr ocu r a tor, a n j en er d er l et z ter en ein Deka n, säm mtl i ch ch ei h l d ti e n a fr er Wa er Na on. D i G e esa mm th eit d al l ti er Pr ocu r a tor en er Na on en w äh l te d R en ect d or er Un iver sität d bil d u n et e d d i essen stän g en in, d i e Ver w al t u n g u d Geri ch n tsba rkeit d Hoch sch l er u e ti ef ein g r eifen d en Beir a th. M a n si eh t, w el ch mäch ti g e Körper sch aften d i ese al ten Na ti on en, d er en R ival it ät en ofi; z u bl u ti g en Ma ssen g e fech ten a u sa r t et en, g ew esen si n d. A l s spät er a u f d en Un iver sitäten d i e Ei n r i ch t u n g d er Fa cu l tä ten a u fka m, bil d et e si ch ei n e, von d em l a n d sm a n n sch aftl i ch en Pr in z i p e u n abh än g i g e en g e r e Ver ei n i g u n g d er m it d em g l ei ch en Vi ssen sz w ei g e si ch Befa ssen d en. D i e h i er a u s si ch en t wickel n d e corpor a t ive Gest al t u n g d e r Fa cu l täten ver d rän g t e a l l m äh l i g Ma ch t u n d A n seh en d er Na ti on en. I n d i eser Verfa ssu n g d i e Fa cu l täten a u fstr eben d, d i e Na ti on en n i ed er g e h en d w u rd en beid e In stit u t e a u f d en Un iver sitäten Pr a g u n d Wi en über n om men. Bol o g n a w a r m eh r von Män n er n Pa ri s m eh r von Da r u m h er r sch t e z u B ol o g n a m e h r Er n st, z u Pa ri s m eh r u n g e bu n d en e Zü g el l osi g keit u n ter d en S t u d en ten. Wi e w ei t es i n d i eser Hin si ch t i n Pa ri s g ed i eh, mö g e j en es d a selbst im Jah r e erl a ssen e Ed ikt bew ei sen, w el ch es d en S t u d en ten a u sd r ückl i ch Meu ch el m ord, S t r a ssen r a u b, Mäd ch en sch än d u n g u. d er g verbi et et. 7 ) E i n g u tes Th eil d er Lei ch tl ebi g keit d er Pa r i ser S t u d en ten g in g s ofor t a u f d i e äl t est e d eu tsch e Un iver sität Pr a g üb er. Di eselbe erfr eu t e si ch r a sch ei n es u n g e h eu r en Zu l a u fes. E in al tes Volksl i ed 8 ) sa g t von ih r : D r ei ssi g t a u sen d g r os s u n d kl ei n S t u d i d u d i t en t en t h u n d r i n s ei n ; Jed er z ei t i st s i h r e Fr eu d, Wen n si e m a ch en b r ave B eu t, Kön n en Ju d en vexi r en U n d r ech t t r i bu l i r en ; S i e g e h en h er m i t S ch w ei n esch m eer S ch m i er en s i h n en d i e

28 1 1 M a g a u ch di e Zah l en a n g abe d i eser Verse übert rieben er s ch ei n en imm erh i bil d l n en et z ter e ein en Sit ten spie, gel d er P r a g e r S t u d en ten d es XI Jah V. rh u n d erts. I n W i en w u r d en ku r z n a ch Eröffn u n g d er Un iver sität d i e St u d en ten obri g keitl i ch er m ah n t si ch a u f Fech ten, M u siz ir en u n d Trin ken w en i g er z u verl e g e n a l s a u f d as S t u d i u m, a u ch Ta n z u n d Würfel spi el a n öffen tl ich en Or ten g a n z z u vermeid en. S t a tt d i eser Ver m ah n u n g n a ch z u komm en, g e fiel en si ch di eselben i n bew a tfii eten A u fstä n d en u n d m el d et d i e Ch r on ik von bl u ti g en Kämpfen z wi sch en ih n en u n d d er B ür g e rw a ch e. A eh n l i ch es er z äh l en d i e Spez i a l g esch i ch ten d er Un iver si t ät en H ei d el b er g, C öl n u n d E r f u r t. S o en twi ckel t e si ch sch on in d er er sten Zeit n a ch S tift t u n g d e r äl t esten d eu ts ch en Un iver sitäten a u f d en selben ein fr ei es, u n g e bu n d en es St u d en t en l eben, i n w el ch em d i e sch äu m en d en Bech er, d i e r ol l en d en Wür fel u n d d ie bl a n ken Kl in g e n d i e l ärm en d en Ha u ptr ol l en spi el t en. B. D a s XV. Jahrh u ndert : D ie Bu rsen. X Jah V. A m A n fa n g e d er d eu tsch en Un iversitäts g es ch i ch te d es rh u n d er ts tr i tt u n s ei n Vorkommn iss en t g e g en, d a s u m so bem erken sw erth er i st, al s es sein en S ch a tten bi s a u f d i e h eu ti g en Ta g e Wirft. I n P r a g w a r en er n ste bl u ti g e S tr eiti g keiten z wi sch en d er d eu t sch en u n d böh misch en Na ti on z u m A u sbr u ch e g e komm en, wobei a l s H a u p t a g i t a t or a u f böh mi sch er S eite d er R el i g i on sn eu er er Joh a n n es Hu ss er sch i en. Kai ser Wen z el be g ün sti g t e d i e böh mi sch e Na ti on i n p a r th eii sch er Wei se. D a z o g e n d i e d eu t sch en Pr ofessor en u n d Stu d en ten z u m eh r er en Ta u sen d en a u s Pr a g h i n w e g, l i essen si ch i n L ei p z i g n i ed er u n d g a ben so d en A n l ass z u r Gr ün d u n g d er d orti g en Un iver sität. Di ese u r al te R eibu n g d es d eu t sch en u n d d es böh mi sch en El em en t s a u f d er Un iver sitä t Pr a g d a u erte seitd em ' stet s fort d i u n st g er d a e in u n ser n Ta g e wied ei n er z u n er bren n d en en Fr a g e g e w d or en w el ch e er st l l erl in a et Zei z ter t, d u n z w d a r ch d d rl u r a s in en pa a m en t ri sch a e n Körper sch aft en Oest ei ch er r s ver ein ba r te Geset d z er Tr en n u n g d e r

29 ih n en d i e öffen tl i ch en Col l e g i e n. 12 seith eri g en ei n h ei tl i ch en in ein e d eu tsch e u n d ei n e cz ech is ch e Hoch sch u l e en d g ül ti g e Lösu n g f a n d. 9 ) D i e a u s Pr a g n ch i a Leipz g sied el über t en d eu t sch en S t d u en t d ch l en wu r en a u a n et z ter em Ort ch e n a Pr a g e r Mu Wi ed i ster er n Na ti ei on en n, g eth eil t d er erste d l u n et z t e, l Fa l d d er Gr ün u n g v bl d f on eiben en Na tion en a u ein er d eu ts ch en Un i ver sität d es XV. Jah rh u n d erts. l 0 ) Den n d i e sch l i mmen Erfa h r u n g e n von Pr a g bew o g e n d i e S tift er d er fol g en d en Un iver sitäten, von Ei n füh r u n g d es S y st ems d er Na tion en a u f d en selben g a n z abz u seh en. Nu r i n I n g o l s t a d t m a ch te m a n im Jah r e ei n en vor über g e h en d en Ver su ch. 1 1 ) D afii r tr a t i m XV. Jah rh u n d ert a u f d en d eu ts ch en Un iver sitäten ei n e n eu e Ei n ri ch t u n g in d en Vord er g r u n d, j en e d er B u r sen. A u ch si e sta mmt a u s Pa ris. M il d th äti g e, r ei ch e Leu t e stif tet en d a selbst C on vi ctsh äu ser w ori n ei n er bestimm te n A n z a h l von är m er en S t u d en ten Fr eipl ät z e (bu r sa e ) z u ka m en. H i en a ch h i essen d iese C on viktsh ä u ser selbst bu r sa e, d i e d a ri n w oh n en d en S t u d en t en bu r sa ti, bu rs a r ii, od er g l eich fal l s ku r z ) I n Deu t sch l d ah a n n m d i en e B ei d u r sen n en a n er n We g bu r sa e. l 5 Ch a r akt er a n. Si e w a r en Privat p e n si on a te z u d er en Be n üt z u n g d ie Stu d en ten z w a n g s wei se a n g e h al ten w u rd en. Nu r w er i n ei n er Bu r se w oh n t e, g a l t d er R e g e l n a ch a l s S t u d en t. A n d er Spi t z e d er B u r se st a n d d er B u r sen r ekt or. Jed er n eu ei n tr eten d e S t u d en t m u sst e si ch d i esem sch rift l i ch z u r Beoba ch t u n g d er Bu rs en r e g e l n verpfli ch t en. D er B u r sen r ector über w a ch te d i e Sitten d er bu r sa rii u n d r epetir t e mit I n d en B u r sen d u r fte n u r La tein g e spr och en w erd en. S t r en g e S itten vor sch rift en u n d ein w oh l ge g l i ed ert es S t r a f r e g l em en t sol l ten ei n e m u sterh aft e Zu ch t i n d i esen A n st a l t en si ch er n. A l l ei n a u ch h i er st a n d si ch Th eorie u n d Pr axis i m sch r offen Ge g en sa t z g e g en ü ber. D a s j u g e n d l i ch e T em p a r em en t d er S t u d en ten w id er str ebte d em u n w ür d i g en Bevor m u n d u n g ss y s tem d em m a n si e u n t er st el l t e u n d r ea g i r te d a g e g e n i n com p l otm ässi g en E xcessen ; d i e B u r sen r ect or en l i essen d en R e g l em en ts z u m Tr ot z e, a u s r ei n er Habsu ch t d i e S t u d en t en g e w äh r en.

30 i h r e Jün g e r d i e H u m a n i s t en, od er P oet e n. R eu ch l i n Zel tes u n d Ul ri ch von H ü tten h ervor z u h eben. 1 3 S i e für ch teten ein ein z i g er best ra fter Stu d en t kön n te sein e C ommil t on en z u m Ma ssen w ech sel d er Bu r se a u fwi e g e l n. J a, n i ch t n u r d as s si e d en i n d i e Bu r aen bereits A u f g e n omm en en Al l es n a ch sah en sie sen d et en so g a r äl tere S t u d en ten d en Neu a n komm en d en en t g e g e n u m d ieselben d u r ch A n pr ei su n g d e r mil d en Zu ch t in ih ren Bu r een für d i ese z u g ew in n en. U n ter sol ch en Umstän d en kon n te di e mit E in fii h r u n g d er Bu r sen verbu n d en e d i sci p l i n är e A bsich t n i ch t er reich t w erd en. D ie Meh r z ah l d er selben w ar en n i ch t S ch u l en d es Fl eisses u n d d er Tu g e n d, son d ern sol ch e d es M üssi gg a n g e s u n d d es D i eses B u rsen w esen i st d i e Sig n a t u r d er d eu ts ch en Un iver sitä ten d es XV. Jah r h u n d erts. c. D a s XVI. Jahrh u ndert : D er Huma nismus u nd die Reformation ; z u nehmende U n g e h u n den h eit der Studenten ; die Ba cch a n ten. Sch on im XV. Jah rh u n d ert e h a t te i n It a l i en d as S t u d i u m d er al ten Lit er a t u r ei n en n eu en A u fsch w u n g g e n omm en. Von It al i en n a ch d em Nor d en a u sst r ah l en d fa n d d i e n eu e wi ssen sch aftl i ch e R i ch t u n g i n sbeson d er e in Deu tsch l a n d be g e i st erte A u fn ah m e u n d z a h l r ei ch e A n h ä n g e r. M a n ben an n t e di es e R i ch tu n gku r z we g d en H u ma n i smu s, E s g en ü g e a u s ih r er g l ä n z en d en R eih e d i e Nam en D i e Vorkämpfer d es Hu ma n i sm u s i n Deu t sch l a n d fa n d en in sbeson d er s u n t er d er S t u d en ten w el t A n kl a n g. A n d er seits aber en tst a n d en ih n en u n t er d en A n h ä n g e r n d es Her g e br a ch t en, beson d er s im cl erika l en La g e r, erbitt ert e Ge g n er. S o t r afen d i e Gei st er im h ei ssen Ka mpfe a u fei n a n d er. I m La u fe d er d a r a u s en tspr u n g e n en l it er a ri sch en Feh d en er sch i en en a u f S eite d er H u m a n i st en h a u ptsä ch l i ch u n ter Mi t w irku n g H u tten s d i e vi el g en a n n t en u n d viel bel a ch ten E p i st ol a e obscu r or u m vi r or u m, j en es s p o t t g et rä n kte S ch rift

31 14 w erk, in w el ch em d i e A n h än g e r d er a l t en R i ch tu n g a u f das Bit ter ste verh öh n t wu rd en. Di ese Epi st ol a e en th i el t en z u g l ei ch bei ssen d e S a t y r en a u f d i e übl i ch en Bu r sen u n d d a s d a selbst ei n g e r i s sen e U n w esen. D i e St u d en ten l i essen si ch i n d i esen Zw a n g s a n s t alten n i ch t l än g e r m eh r h a l t en sie t r a ten m as sen wei s e a u s u n d l i efen d en Poeten n a ch. D i e Bu r een veröd eten, z erfiel en. In z wisch en vol l z o g s i ch a u s g e h en d von d em Pr ofessor d er Th eol o g i e a n d er Un iver sitä t Witten ber g D r. Martin Lu th er d a s fol g en sch w er ee r ei g n i ss d er D ie a l l g em ei n e Sit t en ver d erbth eit u n d d i e vi el fa ch en pol iti sch en Wi r ren d es Ja h rh u n d er t s w a r en n i ch t g ee i g n et, a u f d i e m eh r u n d m eh r ver wi l d ern d en S itten d er vom Bu r sen z w a n g e n u n m eh r befr ei ten S tu d en ten mil d er n d ein z ii wir ken. Zw ch a r su t e m d a n en We g f al l d D i sci er p l i n a r a u fsicht i d B d d ch ei i n en u r sen a u r n g erm a ssen a u sz u g l eich d en a s s j m d a n en ün g e r en S t d äl u en ten t al i er e s n spector es st d i m u oru, et m or u m, über ord n et e. A l l ei n d i eses Mittel h a t t e n icht n u r für d i e Ge g en w a r t kei n en Erfol g, son d er n l e g t e so g a r d en.gr u n d z u d em spät er en so ver werflich en Pen n a l i smu s. D i e S t u d en t en ver w a n d el ten d i e Wi ed er erl a n g t e Frei h eit i n absol u t e Z ü g ell osi g kei t. 15 ) A l l e sch on fr üh er u n ter i h n en z u Ta g e g et r eten en Feh l er u n d A u swüch se stei g er ten si ch i n bed en kl i ch stem M a ssst abe. D er B es u ch d er C ol l e g i en t r a t fa st g a n z z u r ück vor j en em d er S ch en ken. D a s übermäs si g e T r i n k en l 6) w a r sch on z u Ta cit u s Zei ten ein Erbübel d er Deu tsch en g e wesen. Ni em a l s aber h a t te d i eses La ster d i e g a n z e d eu t sch e Na t ion oh n e A u s : n a h m e i n so er sch r ecken d er Wei se befa l l en a l s g e r a d e im XVI. Ja h rh u n d ert. Für st d Ed l B en u n e ür g er u n d B El a u ern t d er n u n k d Al l Kin er es t ch Leibeskräf r a n n a ten u m d i e Wett!a d i u n es st u n g l bl i ch a u w el ch e Men, g en d von Bier u n Wein d a m l i d a s bei n sbeson er e d beson er en Ver l, a n a ssu n g e n V8 1 " til g t w u r d en. S elbst R ei ch s g e set z e w u rd en h i e g e g e n wiew oh l l a n g e mi ssa ch tet, g e g e ben.