SLESVIGLAND. In dieser Ausgabe: I dette nummer: Wilhelm Radies. Die Köllerpolitik Köllerpolitiken. Wir Johanniter Vi Johannitere. Titelseite/Forside:

Transkript

1

2 SLESVIGLAND Herausgeber /Udgiver: TM Fonden/Slesvigland Redaktion: D. P. Küssner (verantwortlich/ansvarshavende). Foto & lay-out: H. Krempin Slesvigland Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte und Waren keine Haftung. Unterzeichnete Artikel stimmen nicht unbedingt mit der Auffassung der Redaktion überein. All rights reserved. Redaktionen hæfter ikke for illustrationer, manuskripter eller andre ting, der indsendes uopfordret. Signerede artikler dækker ikke nødvendigvis redaktionens opfattelse. Selbstfinanzierend, unabhängig und unpolitisch. Selvfinansierende, uafhængig og upolitisk. Slesvigland ist unabhängig von allen öffentlichen und privaten Institutionen, Organisationen, geschäftlichen Interessengruppen, politischen und anderen Formen von Parteien, Volksgruppen oder einzelnen Personen. Slesvigland er uafhængig af alle offentlige og private institutioner, organisationer, erhvervsmæssige interessegrupper, eller andre former for partier, folkegrupper eller enkeltpersoner. Nachdruck erlaubt mit Quellenangabe Slesvigland. Eftertryk tilladt med kildeangivelse Slesvigland. In dieser Ausgabe: I dette nummer: Wir Johanniter Vi Johannitere 34 4 Slesvigland erscheint vierteljährlich Slesvigland udkommer kvartårlig Wilhelm Radies Adresse : TM Fonden/Slesvigland Stenholt 7 DK-6400 Sønderborg Titelseite/Forside: Motiv aus dem Johannisviertel in Flensburg. Motiv fra St. Hanskvarteret i Flensborg. Foto: H. Krempin Die Köllerpolitik Köllerpolitiken 40 2

3 Politik der harten Hand In dieser Ausgabe Slesviglands beschäftigen sich die Beiträge auf unterschiedliche Weise mit der Zeit, in der der nationale, politische und kulturelle Konflikt in unserer Region auf dramatisch Weise ausgefochten wurde. Es kommen Zeitzeugen zu Wort und es werden Personen aus dieser Zeit porträtiert. Die Jahre von 1870 bis 1920 hatten eine besondere Bedeutung für den Landesteil. Die Eingliederung Schleswigs in Preußen 1864 und ins Deutsche Reich 1871 änderte die Situation der Region drastisch. U.a. wurde zunächst die Verwaltungsstruktur durch ein einheitliches preußisches Provinz- und Kommunalrecht ersetzt. Nach dem Sieg Preußens über Österreich verschärfte sich die Lage erneut. Preußen annektierte die Herzogtümer und gliederte sie als Provinz Schleswig-Holstein und Herzogtum Lauenburg in Preußen ein. Anfangs hegte die dänischgesinnte Bevölkerung in Schleswig und insbesondere in Nordschleswig noch die Hoffnung, dass ein Wahlentscheid zu einem Anschluss an Dänemark führen könnte - wie es im Prager Friedensvertrag vorgesehen war. Doch die Preußen hatten andere Pläne und setzten auf einen langfristigen Prozess, um über staatliche Schul- und Sprachpolitik einen preußischdeutschen Patriotismus in diesem Gebiet durchzusetzen. Dabei spielte der eingesetzte Oberpräsident Ernst Matthias von Köller eine besonders herausragende Rolle, die in dieser Ausgabe detailliert beschrieben wird. Die so genannte Köllerpolitik hatte zur Absicht eine uneingeschränkte Verdeutschung der Region zu erreichen, die u.a. die zwangsweise Einführung der deutschen Sprache als Schul- und Kirchensprache vorsah. Diese Politik wurde allerdings nicht nur von den Dänischgesinnten abgelehnt sondern auch von sozialdemokratischen und konservativen Politikern in Deutschland kritisch kommentiert. Letztendlich scheiterte Köllers Politik der harten Hand und führte dazu, dass die Dänischgesinnten im Landesteil noch enger zusammenrückten. Hårdhændet politik Idenne udgave af Slesvigland offentliggør vi en række artikler, der ud fra forskellige synsvinkler beskriver en tid i vores landsdel, der blev præget af dramatiske nationale, politiske og kulturelle konflikter. Der er både artikler om samtidsvidner og vi portrætterer forskellige personligheder fra denne tid. Årene fra 1870 til 1920 har haft særlig betydning for regionen. Slesvigs indlemmelse i Preussen i 1864 og efterfølgende indlemmelsen i det Tyske Rige i 1871 førte til en drastisk forandring af livet i området. Først blev den tidligere forvaltningsstruktur erstattet af preussisk en stringent preussisk provins- og kommunallovgivning. Efter Preussens sejr over Østrig ændrede situationen sig på ny. Preussen annekterede hertugdømmerne og indlemmede dem i Preussen som provinsen Slesvig-Holsten og hertugdømmet Lauenburg. I begyndelsen håbede de dansksindede i Slesvig og især i Nordslesvig, at de ved et valg ville vende tilbage til Danmark som det i øvrigt var aftalt ved Pragerfreden. Men Preussen havde andre planer med landsdelen og igangsatte en langsigtet proces, der bl.a. gennem en hårdhændet skole- og sprogpolitik skulle fæstne en preussisk-tysk patriotisme i regionen. I denne sag spillede overpræsidenten Ernst Matthias von Köller en fremtrædende rolle, som bliver beskrevet i en artikel i denne udgave. Den såkaldte Köllerpolitik havde sat sig som mål, at gennemføre en konsekvent fortyskning af landsdelen, bl.a. ved at gennemtvinge tysk som skole- og kirkesprog. Denne politik blev dog ikke kun afvist af de dansksindede men også kritiseret af både socialdemokratiske og konservative tyske politikere. I sidste ende forliste Köllers hårdhændede politik og førte tværtom til at de dansksindede i landsdelen rykkede endnu tættere sammen. 3

4 Wir Johanniter Jugenderinnerungen vom St. Johannis Kirchhof in Flensburg Am Donnerstag dem 4. Juni 1905 teilten die Flensburger Nachrichten ihren Lesern mit, dass der Prinz Julius gestorben sei. Der Prinz war ein jüngerer Bruder des dänischen Königs Christian IX. und starb im Schloss Glücksburg, wo er seine letzten Jahre verbracht hatte. Große Teile der Bevölkerung trauerten über den Tod des Prinzen, weil er ein einfacher und beliebter Mann gewesen war. Die Flensburger Nachrichten berichteten ebenfalls dass aus dem Auszug des Standesamts in Flensburg ersichtlich war, dass das Ehepaar Christian und Katharine Iversen einen Sohn namens Wilhelm bekommen hatte. Diese Mitteilung war allerdings keine Sensation und wurde von den meisten Lesern sicherlich übersehen. Warum ich den Namen Wilhelm bekam kann ich nur damit erklären, dass es ja auch eine Zeit gegeben hat, in der Namen wie Adolf oder Hermann in Mode waren. Oder war es vielleicht doch nur ein Zufall, dass der Kaiser von Gottes Gnaden zu dem Zeitpunkt Wilhelm hieß? Meine Eltern wohnten damals in der Karlstraße 6 im ältesten Stadtteil Flensburgs. Mein Vater starb 1905 und meine Mutter musste daher alleine ihren kleinen Sohn durchbringen. In dem alten W o l l w a r e n g e - schäft Struck- St. Johannnis Kirche St. Hans kirken 4

5 Vi Johannitere Ungdomserindringer fra Skt. Hans kirkegård i Flensborg Torsdag den 4. juni 1903 meddelte avisen Flensburger Nachrichten sine læsere, at prins Julius var død. Prinsen, som var en yngre broder til den danske konge Christian den 9., døde på Lyksborg slot, hvor han havde tilbragt sine sidste år. Næsten hele befolkningen sørgede over prinsens død, for han var en jævn mand og afholdt. Samme avis bragte en meddelelse fra folkeregisteret i Flensborg om, at der hos ægteparret Christian og Katharine Iversen var født en søn, som fik navnet Wilhelm. (Denne meddelelse var dog ingen sensation, og den forblev formodentlig ulæst af de fleste). At jeg fik navnet Wilhelm, kan jeg kun forklare ved at henvise til, at der jo også har været en tid, hvor fornavnene Adolf og Hermann var på mode. Eller var det kun et tilfælde, at kejseren af Guds nåde på den tid hed Wilhelm? Mine forældre boede dengang Karlgade 6, altså i den ældste bydel. 5

6 mann, dass an der Ecke Norderstrasse und Neue Straße lag, konnte meine Mutter eine große Strickmaschine leihen. Außerdem erhielt sie Wolle und strickte gegen Bezahlung Strümpfe und andere Wollwaren. Der Lohn war wahrlich nicht sehr hoch, aber ich kann mich daran erinnern, dass sie die halbe Nacht und manchmal auch bis in die tiefe Nacht hinein strickte. Trotzdem reichte das Geld nie aus. Deshalb vermietete sie ein Zimmer, um damit ihr geringes Einkommen etwas aufzubessern. Das Zimmer mietete ein Mann namens Tischer aus Sachsen. Später heiratete er in Flensburg und ließ sich dauerhaft hier nieder und er besuchte gemeinsam mit seiner Frau öfters meine Mutter auch nachdem sie wieder geheiratet hatte. Ich kann mich gut daran erinnern, dass meine Mutter, wenn sie mit anderen zusammen war, eine Bemerkung Tischers, der aus Sachsen kam, wiederholte. Ihr seid ja gar keine Preußen, ihr seid ja Musspreußen! Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas über die Grenzpolitik hörte und ich verstand überhaupt nichts davon zogen wir zum Johannis Kirchhof Nr. 10. Das Haus war im Jahre 1754 gebaut worden und war bis 1910 Bezirksschule und hieß danach Flensburger Elementarschule. Als Kind fand ich auf dem Boden des Gebäudes zwei Ledereimer in denen jeweils 10 Liter Wasser hinein passten. Auf den Eimern stand der Name der Schule. Da ich sehr neugierig war, fragte ich meinen Großvater, wozu die Eimer benutzt wurden. Er erzählte mir, dass es früher nur eine freiwillige Feuerwehr gab. Wenn irgendwo ein Feuer ausbrach kamen alle Nachbarn mit ihren Eimern voll Wasser. Dann bildeten sie eine Menschenkette und reichten am Ort des Brandes sich die Eimer zu. Später lernte ich in der Schule, dass Schillers Glocke ein solches Ereignis wie folgt beschreibt: Durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer, hoch im Bogen spritzen Quellen, Wasserwogen. Dies mussten viele im Schweiße ihres Angesichts auswendig lernen und manche durch Prügel, was zu der Zeit in der Schule üblich war. Meine Großeltern kauften das Haus um die Jahrhundertwende. Im 15. Jahrhundert wird es in den Annalen als Petersburg erwähnt und davor war es Teil des Rüdeklosters. Als wir in dem Haus einzogen, gehörte es meinem späteren Großvater Wilhelm Jasper Andersen, der der Sohn eines Kapitäns in Odense war. Dass er einmal der Schwiegervater meiner Mutter werden sollte, ahnte ich damals noch nicht. Eins seiner sechzehn Kinder war der Maurermeister Andreas Andersen, der Wilhelm Iversen im Kreise seiner Familie 6

7 Min far døde i 1905, og mor var ene om at sørge for sig og den lille dreng. I den gamle uldvareforretning Struckmann, som lå på hjørnet af Nørregade og Nygade, fik hun en stor strikkemaskine til låns. Desuden fik hun leveret uld og måtte mod betaling strikke strømper og andre uldvarer. Arbejdslønnen var bestemt ikke stor, og jeg kan huske, at hun strikkede den halve nat eller til langt ud på natten. Alligevel slog pengene ikke til, så mor måtte leje et værelse ud for at bøde på sin ringe indtægt. Værelset blev lejet ud til en mand ved navn Tischer, som var kommet fra Sachsen. Senere giftede han sig i Flensborg og blev her, og han og hans kone besøgte ofte min mor, også efter at mor havde giftet sig igen. Jeg husker, at mor ofte i samtale med andre Wilhelm Iversen med sin familie nævnte en bemærkning, som hr. Tischer fra Sachsen var kommet med over for hende: Ihr seid ja gar keine Preussen, lhr seid ja Musspreussen. (Heroppe er I jo slet ikke prøjsere, I er jo tvunget til at være det). Det var vel første gang, jeg hørte om grænsepolitik, og jeg forstod ikke meningen med ordene. I 1907 flyttede vi til Johannis Kirchhof nr. 10. Huset var blevet bygget i 1754, var distriktsskole til 1810 og hed derefter Flensburger Elementarschule. Som barn fandt jeg oppe på loftet to læderspande, som kunne rumme ca. 10 liter vand. På dem stod skolens navn. Nysgerrig som jeg var, spurgte jeg bedstefar, hvad spandene blev brugt til. Han fortalte mig, at der dengang kun fandtes et frivilligt brandværn. Når det brændte et sted, kom alle naboer med sådanne spande. De blev fyldt med vand og rakt i en kæde fra mand til mand til brandstedet. Senere måtte jeg jo lære i skolen, at Schillers Die Glocke skildrer en sådan hændelse med følgende ord: Durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer, hoch im Bogen spritzen Quellen, Wasserwogen. Dette har mange måttet lære med sved og andre med de prygl, som jo dengang var en daglig foreteelse i skolen. Mine bedsteforældre købte huset ved århundredskiftet. Ved 1500-tallet nævnes det i arkiverne under betegnelsen Peberborg, og endnu tidligere tilhørte grunden Ryde-kloster. Da vi flyttede ind i huset, tilhørte det min senere bedstefar Wilhelm Jasper Andersen, som var søn af en kaptajn fra Odense. At han skulle blive mors svigerfar, anede hun imidlertid ikke dengang. Et at hans 16 børn var murermester Andreas Andersen, som i tiden efter 1920 var kendt i de danske kredse og mangeårigt medlem af Knudsgildet. Han syntes nok godt om 7

8 Kaiser Wilhelm II. Mit 101 Salutschüssen wurde am 27. Januar 1859 die Geburt des ersten Kindes von Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen und seiner englischen Gemahlin, Prinzessin Victoria, angekündigt. Wilhelms Kindheit war von seiner Behinderung geprägt. Über den Elfjährigen berichtete Viktoria ihrer Mutter nach London: Leider ist der Arm nicht besser geworden, und Wilhelm fängt an, sich bei jeder körperlichen Übung viel kleineren Jungen unterlegen zu fühlen er kann nicht schnell laufen, weil er kein Gleichgewicht hat, er kann nicht reiten, klettern oder sein Essen schneiden. Nach dem Abitur im Jahr 1877 studierte Wilhelm Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Bonn einer Tradition seiner Familie folgend. Soweit es ihm genehmigt wurde, nahm er am studentischen Leben teil und wurde Mitglied der Studentenverbindung der Bonner Borussen. Die militärische Ausbildung lief parallel zur Wilhelm II. eröffnet den Reichstag 1888 Wilhelm II åbner Rigsdagen schulischen, und wurde von Wilhelm mit Begeisterung angenommen. Man beschloss Wilhelm jung zu verheiraten. Schon mit 22 Jahren vermählte er sich mit der gleichaltrigen Auguste Victoria zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, aus liberalem Elternhaus und die Tochter von Freunden seiner Eltern. Dona erfüllte die dynastischen Erwartungen mehr als genug: Zwischen dem 6. Mai 1882 und dem 13. September 1892 brachte sie sechs Söhne und eine Tochter zur Welt. Als Wilhelm I. am 9.März 1888 starb, war sein Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm bereits von schwerer Krankheit gezeichnet er starb nach nur 99 Tagen Regierungszeit an Kehlkopfkrebs. Friedrich III., wie er sich nach der Thronbesteigung nannte, war es nicht möglich, seine liberalen Ideen zu verwirklichen. Das Interesse der Politik hatte sich von Anfang an auf dessen Sohn und Nachfolger Wilhelm konzentriert. Die Regierungszeit Wilhelms II. zu beurteilen fällt schwer und ist bis heute Thema von Diskussionen und unterschiedlichen Wertungen in Historikerkreisen. Aufgrund innenpolitischer Differenzen trennte er sich bereits 1890 von Bismarck. Zu den positiven Resultaten seiner Regierung gehören die Aufhebung des Sozialistengesetzes, die deutliche Verbesserung der Sozialpolitik und die Verabschiedung des bis

9 Kejser Wilhelm II. Med 101 salutskud blev prins Friedrich Wilhelm af Preussen og hans ægtefælles prinsesse Victorias nyfødte søn Wilhelm hilst velkommen den 27. januar Wilhelms barndom var præget af sit handicap. Wilhelms mor Viktoria skrev i et brev til hendes mor i London følgende om den dengang elleveårige Wilhelm: Desværre er der ikke sket nogen bedring med hans arm. Wilhelm føler sig ved enhver fysisk aktivitet underlegen overfor de mindre drenge. Han kan ikke løbe hurtigt, fordi han ikke har nogen ligevægt, han kan hverken ride, klatre eller selv skære i sin mad. Efter at Wilhelm havde taget sin studentereksamen i 1877 læste han rets- og statsvidenskab på universitetet i Bonn hvilket havde tradition i familien. Så vidt det blev tilladt ham deltog han i studenterlivet og blev medlem i en studenterforening hos Bonner Borussen. Samtidigt med sine studier blev Wilhelm uddannet militærisk, hvilket han deltog i med glæde. Det blev besluttet at Wilhelm skulle giftes i en ung alder. Da Wilhelm var 22 år gammel, blev han gift med den jævnaldrende Auguste Victoria fra Slesvig-Holsten-Sønderborg-Augustenborg. Hun kom fra et liberalt hjem og var datteren af nogle af Wilhelms forældres nære venner. Hun opfyldte alle dynastiets forestillinger mere end bare tilfredsstillende, idet hun mellem den 6. maj 1882 og den 13. september 1992 fødte seks sønner og en datter. Da Wilhelm I. døde den 9. marts 1888, var hans søn kronprins Friedrich Wilhelm alvorligt syg. Han døde efter kun 99 dage af strubekræft som Friedrich III. Det lykkedes ikke for ham at Wilhelm II. ( ) omsætte den af ham ønskede liberale politik. Politikken havde allerede tidligt fokuseret på efterfølgeren Wilhelm. En vurdering af Wilhelm II. Regeringstid falder ikke let og er den dag i dag genstand for diskussioner blandt historikere, der vurderer tiden meget forskelligt. På grund af indenrigspolitiske uoverensstemmelser skilte han sig allerede i 1890 af med Bismarck. Til Wilhelms 9

10 heute gültigen Bürgerlichen Gesetzbuches. Wilhelm II. Haltung gegenüber den Dänen in Schleswig und Süderjütland war aus verschiedenen Gründen sehr negativ. Seine Absicht war es, dass vor allem Ruhe in dem Gebiet herrschen sollte. Er unterstützte daher vehement Köllers Unterdrückung der Dänisch gesinnten Bevölkerung und Dänen in Schleswig und Süderjütland. Wie unversöhnlich sich die nationalen Gegensätze gegenüber standen belegt eine Episode aus dieser Zeit. Ein preußischer Major hatte anlässlich der Verlegung einer deutschen Garnison von Aabenraa nach Haderslev erklärt, dass der deutsche Adler niemals auch nur einen Fußbreit seinen Griff von dem deutschen Gebiet lösen würde, sondern daran festhalten und es mit seinem Herzensblut verteidigen werde! Diese Erklärung führte dazu, dass die Studenten in Kopenhagen zur Tat schritten. Zwei Studenten, die Mitglieder im Studentenverein und im Studentenverband waren, schlugen vor, dass man eine Studentenversammlung einberufen solle, auf der auf die Belange Süderjütlands aufmerksam machen wolle. Die Vorbereitungen wurden von der Presse interessiert verfolgt, was den dänischen König nervös machte, der im Jahr zuvor den deutschen Kaiser Wilhelm II. in Dänemark empfangen hatte und im August 1888 einen Gegenbesuch unternommen hatte. Christian 9 hatte versucht Kaiser Wilhelm II. das Anliegen der Dänen in Süderjütland zu erklären und war der Auffassung, dass Erklärungen, die auf einer solch großen Studentenversammlung abgegeben werden würden als Provokation aufgefasst werden könnten. Am 12. Oktober 1888 ersuchte er deshalb den Staatsrat, diese Versammlung zu verhindern. Im Referat steht dazu folgendes: Seine Majestät hält es für unglücklich, dass die Studenten diese Angelegenheit öffentlich diskutieren wollten, da das Verhältnis zwischen Deutschland und Dänemark insbesondere nach dem Besuch des Kaisers besser geworden sei. Die Äußerungen die auf einer solchen Versammlung zu erwarten wären, würden das gute Verhältnis zu Deutschland gefährden, und Seine Majestät vertritt daher die Auffassung, dass eine derartige Veranstaltung verhindert werden müsse. Der Justizminister musste dem König mitteilen, dass es nicht möglich war, die Versammlung zu verbieten, und der Regierungschef Estrup schlug vor, dass man die führenden und einflussreichen Studenten der Vereine darauf aufmerksam machen solle, welchen Schaden die geplante Versammlung verursachen könne insbesondere für die dänischen Schleswiger. Im November wurde die Versammlung allerdings doch in Kopenhagen durchgeführt, auf der u.a. Georg Brandes die Politik der dänischen Parteien kritisierte und dazu aufforderte, den Kampf der Dänen für Nationalität und Muttersprache zu unterstützen. Die Bündnistreue mit Österreich führte Deutschland 1914, nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand, in den Ersten Weltkrieg. Paul von Hindenburg wurde die Oberste Heeresleitung übergeben. Die Rolle und Verantwortung Wilhelms II. wird von Historikern kontrovers diskutiert. Nach dem verlorenen Krieg und mit Ausbruch der Novemberrevolution, wurde Kaiser Wilhelm II. am 9. November 1918 zur Abdankung gezwungen. Den Rest seines Lebens verbrachte er in seinem niederländischen Exil, Am 4. Juni 1941 starb Kaiser Wilhelm II. in Haus Doorn, in dessen Park er seinem Wunsch gemäß auch beigesetzt ist. 10

11 mere positive bedrifter må bl.a. regnes, at han ophævede socialistlovgivningen, gennemførte betydelige forbedringer i Tysklands socialpolitik og vedtog den borgerlige lovgivning. (Bürgerliches Gesetzbuch). Wilhelm II. rolle overfor de danske i Sønderjylland og Slesvig var af forskellige årsager yderst negativ. Hans motto var, at der frem for alt skulle være ro i området, og han støttede derfor bl.a. kraftigt Köller i sin undertrykkende politik overfor dansksindede og danske i Slesvig og Sønderjylland. Hvor uforsonlig holdningerne var på den tid, vidner følgende samtidige historie om. En preussisk major erklærede ved omflytningen af den tyske garnison fra Aabenraa til Haderslev, at den tyske ørn ingensinde ville slippe af sine klør en fodsbred tysk land, som det engang havde været svært at erhverve, men den ville fastholde det vundne og forsvare det med sit hjerteblod. Erklæringen vakte studenterne i København til dåd. To studenter fra henholdsvis Studenterforeningen og Studentersamfundet fik den idé, at der burde holdes et stort studentermøde om Sønderjylland. Forberedelserne havde pressens opmærksomhed, hvilket førte til nervøsitet hos kongen, som i det foregående år havde modtaget besøg af den nykronede tyske kejser Wilhelm II ( ) og været på genvisit hos ham i august Christian 9. havde forsøgt at tale sønderjydernes sag over for kejseren, og mente, at udtalelser på et stort studentermøde kunne provokere, hvorfor kongen i statsrådet den 12. oktober 1888 anmodede om at få mødet aflyst. Det hedder i referatet: Hans Majestæt finder det uheldigt, at studenterne vil røre ved denne sag, da der for tiden er indtrådt et bedre forhold til Tyskland, navnlig efter den tyske kejsers besøg i København. De udtalelser, som let kunne fremkomme på et sådant møde, kunne skade det gode forhold til Tyskland, som er i begreb med at udvikle sig, og Hans Majestæt ville derfor anse det for rigtigst, at et sådant studentermøde forhindredes. Justitsministeren måtte forklare majestæten, at mødet ikke kunne forbydes; konsejlspræsidenten, Estrup, foreslog, at man skulle gøre indflydelsesrige medlemmer af studenterverdenen opmærksom på, at det påtænkte møde let kunne have uheldige følger, navnlig for de danske slesvigere selv og på den måde få studenterne til at opgive tanken, i al fald for tiden. I november holdt studenterne alligevel et møde i København, hvor bl.a. Georg Brandes kritiserede de danske partiers politik og opfordrede til at styrke de danske i deres kamp for nationalitet og modersmål. Wilhelms loyalitet overfor Østrig førte i 1914 til Tysklands deltagelse i første Verdenskrig, efter at den østrigske tronfølger Franz Ferdinand var blevet myrdet. Paul von Hindenburg fik overdraget ledelsen af hæren. Wilhelms rolle og ansvar for Tysklands krigsdeltagelse bliver diskuteret kontrovers af historikerne. Efter at krigen var tabt og novemberrevolutionen udbrød den 9. november 1918, abdicerede Wilhelm II. Resten af sit liv tilbragte han i sit hollandske eksil. Wilhelm II. døde den 4. juli 1941 i Haus Doorn og blev efter eget ønske begravet i domicilets park. 11

12 Das St. Johannis Viertel in Flensburg in der Zeit nach 1920 in den dänischen Kreisen bekannt war und Mitglied der St. Knudsgilde war. Meine Mutter gefiel ihm anscheinend so gut, dass er sie 1909 heiratete. Das Gebiet um den St. Johannis Kirchhof war ein sehr romantisches Viertel. Die dunklen Gassen, die dicht aneinander liegenden Häuser und die Hinterhöfe waren wie zum Spielen geschaffen und entsprachen den Träumen der damaligen Jugendlichen. Vielleicht ist dass der Grund dafür, dass ich bis heute ein Romantiker geblieben bin. Schlimmer als eine Tracht Prügel Das Haus, das später meinen Eltern gehörte, liegt gegenüber der St. Johannis Kirche. Skt. Hans kvarteret i Flensborg Deshalb konnten wir die Kirchgänger auch genau beobachten. Für uns Kinder war es am interessantesten die Kinder aus dem Martinstift zu beobachten. (Das Martinstift in der Eckernförder Landstraße war damals ein Heim für schwer erziehbare Kinder). Von dort kamen jeden Sonntag etwa 30 bis 40 Kinder zum Gottesdienst um elf Uhr am Vormittag. Sie erschienen in Reih und Glied wie preußische Soldaten von zwei oder drei Begleitern beaufsichtigt. Ich sah nur selten, dass einer der Jungen oder eines der Mädchen lachte und sehe noch heute die verschüchterten Gesichter vor mir. Diese Kinder hinterließen auf uns alle einen großen Eindruck, und wir waren uns sicher, dass es die härtest erdenkliche Strafe wäre ins 12

13 min mor og mig og giftede sig med mor i Området omkring Sct. Hans Kirkegård var et romantisk kvarter. De mørke gyder, de sammenbyggede huse og baggårdene var som skabt til at lege i og svarede simpelt hen til den daværende ungdoms drømme. Måske er det grunden til, at jeg er romantiker den dag i dag. Værre end en dragt prygl Det hus, som senere tilhørte mine forældre, ligger lige over for Sct. Hans kirken. Derfor kunne vi nøje iagttage kirkegængerne om søndagen. For os børn var det mest interessant at betragte børnene, der kom fra Martinstift. (Martinstift på Egernførde Landevej var dengang et hjem for vanskelige børn.) Herfra kom hver søndag 30 tit 40 børn til gudstjeneste kl. 11 om formiddagen. De kom i række og geled som peussiske soldater under opsyn at en eller to ledsagere. Jeg har sjældent set en pige eller dreng le og ser endnu for mig de forkuede ansigter. Disse børn gjorde dybt indtryk på os alle, og vi anså det at skulle på Martinstift for at være den hårdeste straf, vi kunne tænke os. Tanken derom var nok til at få os til at skikke os, selv om vi jo ikke var engle zog Wilhelm Iversen mit seiner Familie zum Johannis Kirchhof Nr. 10. Das Haus war im Jahre 1754 gebaut worden und war bis 1910 Bezirksschule und hieß danach Flensburger Elementarschule. Das Haus am Johannis Kirchhof gehört zu den wenigen alten Gebäuden in Flensburg, das nicht abgerissen wurdd. I 1907 flyttede Wilhelm Iversen sammen med sin familie til Johannis Kirchhof nr. 10. Huset var blevet bygget i 1754, var distriktsskole til 1810 og hed derefter Flensburger Elementarschule. Huset ved St. Hans kirkegård hører til de få gamle huse i Flensborg, der ikke er blevet revet ned. 13

14 Martinstift zu kommen. Alleine der Gedanke daran ließ uns schicklich sein, obwohl wir keine Engel waren. Die Drohung: Wenn ihr euch nicht ordentlich aufführt, dann kommt ihr ins Martinstift! hinterließ eine größere Wirkung bei uns als jede Tracht Prügel. Ob diese Erziehungsmethode die richtige war sei einmal dahingestellt, aber sie war auf jeden Fall immer wirksam. In diesem Zusammenhang möchte ich davon erzählen, warum auch ich einmal ins Martinstift sollte. Ich war zehn Jahre alt und spielte mit dem jüngsten Bruder meines Stiefvaters. Er war mein Onkel aber nur zwei Jahre älter als ich. Ich hatte von einigen Kindern, die wenig zu essen hatten, gehört, dass sie vor einigen Tage aufs Land gegangen waren, um den Bauern ein frohes Osterfest zu wünschen. Danach bekamen sie meistens ein oder zwei Eier. Onkel Rudolf war sehr an Geld interessiert und daher gingen wir, jeder mit einem Korb bewaffnet, einige Tage vor Ostern aufs Land. Es fiel mir nicht ein, dass wir eigentlich bettelten. Die Schwester meiner Mutter lebte zu der Zeit in Tastrup und wir besuchten sie mit der ganzen Familie. Wir gingen über die Felder nach Sünderup. Die fünf bis sechs Kilometer zu bewältigen waren eine Kleinigkeit. Da wir diesen Weg gut kannten gingen wir nach Tastrup. Wir hatten völlig vergessen, dass eine von Rudolfs Schwestern als Magd bei einem Bauern in Tastrup arbeitete. Es lebten viele Bauern in Tastrup und wir machten glänzende Geschäfte. Das Martinstift wurde 1846 ins Leben gerufen Martinstift blev etableret i

15 Das Martinstift war das erste Rettungshaus für verwahrloste Jungen und Mädchen in Schleswig-Holstein und lag in Flensburg. Träger der Einrichtung war eine Stiftung, die zum 300. Todestag Martin Luthers im Jahre 1846 von Flensburger Pastoren ins Leben gerufen wurde. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich aus Spenden von wohltätigen Flensburger Bürgern. Die Stadt Flensburg stellte das Grundstück zur Verfügung. Ziel der Einrichtung war es, die Kinder im nötigsten Schulunterricht zu unterweisen und sie zur körperlichen Arbeit anzuhalten. Dabei spielte eine streng christliche Erziehung eine große Rolle. Die Angehörigen konnten ihre Kinder nur nach vorheriger Anmeldung sehen, andere Personen erhielten überhaupt keinen Zutritt. Im Jahresbericht von 1886/87 heißt es: Die Anstalt bricht den bösen Willen, fordert und erzwingt im Notfall Gehorsam, Fleiß und Ordnung! Die zu dieser Zeit ausgesprochene Drohung mancher Eltern: Wenn Du nicht artig bist, kommst Du ins Martinstft, war in manchen Fällen durchaus ernst zu nehmen. Nach dem Krieg wurde das Haus bis 1975 als städtisches Altersheim genutzt. Nach einigen Jahren Leerstand betreibt seit 1982 die norddeutsche Gesellschaft für Diakonie e.v. das Martinstift. Heute ist die Einrichtung Schauplatz der verschiedensten Felder sozialer Arbeit. Die Angebote reichen von Flüchtlingsarbeit über Hilfe für psychisch Kranke bis hin zur Berufsausbildung für junge Menschen. M artinstiftet var det første redningshus for forsømte og vanrøgtede drenge og piger i Slesvig-Holsten og lå i Flensborg. Den bærende organisation bag huset var en stiftelse, der i 1846 blev grundlagt af flensborgske præster i anledning af Martin Luthers 300 dødsdag. Husets finansiering baserede udelukkende på bidrag fra velgørere blandt Flensborgs borgere. Byen stillede grunden til rådighed, hvor huset blev opført. Martinstiftets formål var det at give børn den nødvendige undervisning og at sørge for, at de arbejdede. Børnene blev opdraget i en streng kristelig ånd. De pårørende måtte kun besøge deres børn, når de forinden anmeldte deres besøg og andre personer blev nægtet adgang til huset. I husets årsberetning fra 1886/87 står bl.a.: Anstalten bryder den onde vilje og påtvinger i nødstilfælde lydighed, flid og orden! I den tid skete det ofte, at forældre truede deres børn ved at sige: Hvis ikke I opfører jer ordentligt, så kommer i i Martinstift., hvilket i nogle tilfælde var alvorlig ment. Efter anden verdenskrig blev huset indtil 1975 brugt som kommunalt alderdomshjem, hvorefter det ikke blev brugt i en årrække. Siden 1982 har Gesellschaft für Diakonie overtaget huset. I dag er Martinstiftet en social institution, der tilbyder forskellig hjælp og støtte indenfor det sociale arbejde. Bl.a. flygtningehjælp, hjælp til psykisk syge og uddannelse af unge. 15

16 Johannisstr. 14 Johannisgade 14 Natürlich platzten wir auch bei dem Bauern herein, wo unsere Tante arbeitete. Sie hatte uns gesehen, ohne dass wir es bemerkten. Auf dieser Tour bekamen wir etwa 30 bis 40 Eier, die wir allerdings nicht mit nach Hause nehmen konnten, weil wir dann hätten erklären müssen, woher wir sie hatten. Rudolf war allerdings ein richtiger Schotte. Er war immer hinter Geld her. Er verkaufte die Eier an Nachbarn und ich setzte meinen Anteil sofort in Süßigkeiten um. Unsere Freude über die erfolgreiche Mission hielt allerdings nur bis zum zweiten Ostertag. An diesem Tag hatte Tante Marie ihren freien 161 Tag und besuchte ihre Eltern, die damals auch die Eltern meines Vaters waren. Dann kam der große Knall! Mein Vater war völlig außer sich. Und er konnte sehr zornig werden. Er brüllte mich an: Stell dir vor, der Sohn des Maurermeisters Andreas Andersen, der in der ganzen Stadt bekannt ist, bettelt in der Gegend! Aber das Schlimmste kam zuletzt. Die Schelte und die Prügel, die ich bekam wurden mit folgenden Worten abgeschlossen: Morgen pack ich eure Sachen und ihr kommt ins Martinstift! Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie unglücklich ich war und ich weinte bittere Tränen. Ich konnte nicht verstehen, warum meine Mutter mich nicht in Schutz nahm. Am nächsten Mittag wurde der Korb gepackt und viele Tränen liefen auf die gepackte Unterwäsche und die Bettwäsche. Vor Antritt unserer Reise mussten wir noch den Petroleumswagen unseres Großvaters vom Hinterhof holen. Und wir ließen uns sehr viel Zeit dabei. Doch dann wandte sich unser Schicksal. Wir hörten, dass Pastor Andersen bei uns gewesen war. Der Pfarrer war Mitglied im Vorstand des Martinstifts, der entschied wer im Martinstift aufgenommen wurde. Der gute Pfarrer hatte meinen Eltern mitgeteilt, dass für uns dort kein Platz sei. Ersatzweise bekamen wir eine andere Strafe, die für einen zehnjährigen Jungen sehr hart war.

17 Truslen: Wenn lhr euch nicht ordentlich aufführt, dann kommt ihr ins Martinstift virkede bedre end en dragt prygl. Om denne opdragelse var rigtig, er en anden sag, den virkede i hvert fald altid. I denne forbindelse vil jeg gerne fortælle om, hvordan det gik til, at også jeg engang skulle på Martinstift. Jeg var da ca. ti år og legede meget med min stedfars yngste bror. Han var min onkel, men kun to år ældre end jeg. Han havde hørt af nogle børn, som hjemme ikke havde for rigeligt at spise, at de nogle dage før påske plejede at gå ud på landet og ønskede bønderne glædelig påske. Derved fik de altid et eller flere æg. Onkel Rudolf var meget pengeglad, og nogle dage før påske drog han og jeg så af sted hver med en kurv i hånden. At det var det samme som at tigge, faldt mig ikke ind. Min mors søster boede dengang i Tastrup, og hende besøgte vi ofte med hele familien. Vi gik så til fods over markerne gennem Sønderup. De 5-6 kilometer var ikke noget at snakke om. Da vi kendte denne vej godt, drog vi altså afsted til Tastrup. Vi havde fuldstændig glemt, at en af Rudolfs søstre tjente hos en bonde der. Der var mange bønder i Tastrup, og forretningen gik strygende. Naturligvis dumpede vi også ind hos den bonde, hvor tante tjente, og hun har vel set os, uden at vi bemærkede det æg samlede vi på denne tur, men dem kunne vi jo ikke aflevere hjemme, uden at vi måtte redegøre for, hvor vi havde fået dem fra. Rudolf var imidlertid det, man kalder en skotte. Han var altid ude efter penge. Han solgte æggene til naboer, og jeg omsatte straks min andel af udbyttet i slik. Glæden over den vellykkede tur varede dog desværre kun til 2. påskedag. Den dag havde tante Marie, som Hinterhof in der Johannisstraße 14 um 1900 Baggård i Johannisgade 14 omkring

18 Erinnerungen an St. Johannis In der Zeit fand an jedem Sonntag nachmittag von zwei bis drei Uhr ein Kindergottesdienst statt. Vom kommenden Sonntag bis zu meiner Konformation musste ich an diesen Kindergottesdienst teilnehmen. Fünf Jahre lang musste ich in der Kirche sitzen, während ich die anderen Kinder draußen spielen hören konnte. Trotz alledem profitierte ich davon, weil ich mir ein sicheres Wissen in Religion und Religionsgeschichte aneignete. Das kam mir bei meiner Konfirmation zu Gute. Eine Woche vor der Konfirmation wurde in der, gut besuchten Kirche, das Hauptexamen durchgeführt. Der Pfarrer stellte den Kindern Fragen, die sie beantworten mussten, um zu zeigen was sie gelernt hatten. Im März 1918 kam ich an die Reihe. Es war das letzte Kriegsjahr und wir hatten nur noch wenig Kohle. Aus diesem Grund wurden die Konfirmanden von drei Schulen an die St. Johanniskirche überführt. Der tüchtigste Schüler im Fach Religion jeder Schule erhielt einen Preis. Ich hatte die Ehre der beste Schüler von St. Johannis zu sein und bekam ein Buch über die Geschichte der Kirche. Somit waren fünf Jahre überstanden und meine Eltern waren stolz. Unser Spielplatz an der Ostseite der Kirche war über Jahrhunderte als Friedhof verwendet worden. Ungefähr zu der Zeit als sich die verhängnisvolle Geschichte mit den Eiern abspielte wurde an der Nordseite der Kirche eine neue Tür eingesetzt. Während der Erdarbeiten wurden viele Knochen und Schädel mit ausgegraben. Die größeren Jungs sammelten die Knochen und packten sie in einen Sack und boten sie unseren Altmaterialhändler Andresen zum Kauf an. Das Geschäft war augenscheinlich erfolgreich bis Pastor Andersen die Aktivitäten durch sein großes Fenster in seinem Studierzimmer entdeckte. Mit Entsetzen ging er zu den Jungen und danach zu dem alten Andresen, der die Knochen für einen Pfennig pro Pfund gekauft hatte. Die Knochen wurden wieder in einen Sack gesteckt und anschließend zum großen Mühlenteich verfrachtet und dort vergraben. Für die Jungen war das lukrative Geschäft damit vorbei und der alte Andresen bejammerte seinen Verlust. Die neue, große Eichentür befindet sich noch heute in der Kirche und trägt die Inschrift: Ich bin die Tür. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass kleinere Kinder oft vor der Tür standen und sich über diese Inschrift wunderten, denn es war doch für jeden ersichtlich, dass es eine Tür war. Wenn ich meine Erinnerungen immer wieder um die Kirche kreisen lasse, darf ich Kinder spielen mit Murmeln im Johannisviertel 18

19 Børnene legede med kugler i St. Hans kvarteret tjente i Tastrup, fri og besøgte sine forældre, som jo også var fars forældre. Så kom det store knald. Nej, hvor min far blev ophidset! Og han kunne blive vred. Han overfusede mig med ord som: Tænk blot! Murermester Andersen, som er kendt i hele byen, har en søn, som går rundt og tigger. Men det værste kom til sidst. De skænd, jeg fik sammen med pryglene, endte med ordene: I morgen pakker I jeres ting og kommer på Martinstift. Jeg husker tydeligt, hvor ulykkelig jeg var, og jeg græd mine bitre tårer. Jeg kunne ikke forstå, hvorfor min mor ikke tog mig i forsvar. Næste middag blev kurven pakket, og der faldt mange tårer på det nedpakkede undertøj og linned. Det sidste, vi skulle gøre, før rejsen kunne begynde, var at hente bedstefars tohjulede petroleumsvogn, som stod i baggården til nummer 6. Medens vi var undervejs for at hente vognen - og vi gav os god tid - vendte vor skæbne sig. Da vi kom tilbage, fik vi at vide, at pastor Andersen havde været der. Præsten var med i bestyrelsen for Martinstift og kunne være med til at bestemme, hvem der skulle optages dér. Denne gode præst havde givet mine forældre besked om, at der ikke var plads til os i Martinstift. Til gengæld fik vi pålagt en anden straf, som også var hård for en tiårs dreng. Minder om Sct. Hans Dengang var der hver søndag eftermiddag fra klokken to til tre børnegudstjeneste. Fra den følgende søndag til min konfirmation skulle jeg deltage i disse børnegudstjenester. Hele fem år måtte jeg sidde i kirken, medens jeg hørte de andre børn lege og huje udenfor. Trods alt har jeg dog profiteret af det. Jeg blev sikker i religion og religionshistorie. Det kom mig til gode ved min konfirmation. En uge før konfirmationen var der i kirken - som altid var godt besøgt - den såkaldte hovedeksamen, hvor præsten stillede børnene spørgsmål, så de kunne vise, hvad de havde lært. I marts 1918 var det min tur. Det var det sidste krigsår, og kullene var meget knappe. Af den grund blev konfirmanderne fra tre skoler overført under ét i Sct. Hans kirken. Til hver skole var der udsat en præmie til den dygtigste elev i religion. I Sct. Hans havde jeg den ære at være den bedste og fik en bog om kirkens historie. Dermed var fem år glemt og mine forældre stolte. Vor legeplads øst for kirken var i mange hundrede år blevet benyttet som kirkegård. Omtrent på samme tid, som den skæbnesvangre æggehistorie foregik, blev der i kirkens nordside bygget en ny dør. Under jordarbejdet i forbindelse dermed kom en 19

20 Innenansicht der St. Johannis Kirche Skt. Hans kirke set indefra nicht vergessen den Kirchturm und das Glockengeläut zu erwähnen. Ein ehemaliger Schuhmacher aus Sachsen, Herr Domcke, war damals Kirchendiener. Domcke war ein älterer Herr, der sich sehr darüber freute, wenn wir Jungen ihm die Arbeit abnahmen. Wir amüsierten uns sehr darüber, wenn er andauernd Jungen um sich hatte, und mit dem fast 30 Zentimeter langen Turmschlüssel in Richtung Kirche schlürfte. Das Läuten ging folgendermaßen von statten: Von der Parterre des Turms ging einer der Jungen etwa fünf bis sechs Stufen hoch und griff nach dem Tauende, um es fest zu halten. Danach sprang er in einem Sprung die Stufen herunter, worauf ein langer, tiefer Glockenton zu hören war. Das wiederholte sich langsam sieben Mal und danach lief der Junge drei Mal schnell rauf und runter, worauf drei kurze Glockenschläge folgten. Es ist nachvollziehbar, dass dies dem alten Domcke außer Atem gebracht hätte. Darüber hinaus war der Kirchdiener ein wahrer Kinderfreund. Oft wenn ein neuer Junge auftauchte fragte er uns: Jungs, wisst ihr überhaupt, warum man die Glocken läutet? Wir wussten es genau, weil wir diese Geschichte schon hundert Mal gehört hatten, aber der Neue kannte sie nicht und wir taten so, als würden auch wir sie zum ersten Mal hören, um Vatter Domcke eine Freude zu machen. Dann kam die Geschichte: Seht ihr Jungs! Die Gebetsglo- 21

21 mængde knogler og kranier frem i dagens lys. De største drenge samlede disse knogler i en sæk og tilbød vor nabo, produkthandler Andresen, at købe dem. Forretningen gik tilsyneladende godt, indtil pastor Andersen opdagede det fra sit store vindue i studereværelset. Med forfærdelse kom han hen til drengene og derpå over til den gamle Andresen, som havde købt knoglerne for én penning pundet. Knoglerne blev atter samlet i sække og umiddelbart derefter bragt til Den store Mølledam, hvor de blev gravet ned. For drengene var den lukrative forretning forbi, og den gamle Andresen jamrede over de penge, han havde sat til. Den nye store egetræsdør, som blev sat ind i nordmuren og befinder sig der den dag i dag, har indskriften: Jeg er døren. Jeg husker tydeligt, at vi små børn ofte så på disse ord uden at forstå meningen med dem, for enhver kunne da se, at det var en dør. Når jeg i mine erindringer kredser om kirken, må jeg ikke glemme klokketårnet og klokkeringningen. En forhenværende skomager fra Sachsen, hr. Domcke, var dengang kirketjener og skulle sørge for klokkeringningen. Domcke var en ældre mand og glædede sig derfor meget, når vi drenge gjorde dette arbejde for ham. Os morede det Die St. Johannis Kirche meget, så han havde altid drenge om sig, når han med den næsten 30 centimeter lange tårnnøgle sjokkede hen til kirken. Ringningen foregik på følgende måde: I tårnets parterre gik en dreng op ad fem til seks trin, strakte armene helt op og greb fat i tovenden og holdt den fast. Derpå hoppede han i ét spring ned. Det fremkaldte en helt lang, dyb tone. Dette gentog sig syv gange helt langsomt, og så pilede han tre gange hurtigt op og ned ad trinnene. Klokken reagerede da med tre hurtigt på hinanden føl- Skt. Hans kirke 21

22 cke wir zur Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg geläutet, weil damals die Pest überstanden war. Die drei kurzen Glockenschläge bedeuten folgendes: Denn dies ist Dein Reich, Deine Macht und Dir zu Ehren. So Jungs, jetzt wisst ihr Bescheid. Das Geläut fand zum sonntäglichen Gottesdienst und bei Beerdigungen statt. Das besondere bei Beerdigungen war, dass alle drei Glocken läuteten, wenn es sich um einen wohlhabenden Bürger der Stadt handelte. Wenn ein armer Mensch zu Grabe getragen wurde, wurde nur die kleinste Glocke geläutet. Zu der Zeit musste für das Geläut gezahlt werden und die Armen konnten es sich nicht leisten für alle drei Glocken zu bezahlen. Wenn die beiden großen Glocken geläutet werden sollten, brauchte man dafür zwei Männer für jede Glocke, die kleine Glocke konnte von einer Person geläutet werden. Wenn alle drei Glocken läuteten entwickelte sich ein ohrenbetäubender Lärm. An Feiertagen, zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten wurde geläutet und dann wussten die Flensburger, dass morgen ein Feiertag war. Wilhelm Radies Damals hatte jede Stadt ihre Originale und Flensburg war in dieser Beziehung keine Ausnahme. Ich denke hier insbesondere an Wilhelm Radies. Sein richtiger Namen war Hansen, aber den kannten nur wenige. Der Stadtrat hatte ihn im kommunalen Arbeitshaus einquartiert, das im Volksmund Kapito hieß und in der Eckernförder Landstraße lag. Zu der Zeit gab es noch keine Toiletten mit fließendem Wasser sondern nur die altmodischen Plumpsklos. Die Latrine wurde auf einem offenen Wagen durch die ganze Stadt gezogen bis zu einem Feld, das neben dem Arbeitshaus lag. Die Insassen des Arbeitshauses machten dort die Gartenarbeit. Auf diesem Feld wuchsen und gediehen die Radieschen besonders gut. Wilhelm sollte nun mit seinen Kollegen die Radieschen ernten waschen und bündeln. Die fertigen Bünde wurden anschließend auf einen Wagen geladen. Ein Kollege aus dem Arbeitshaus wurde vor den Wagen gespannt, während Wilhelm den Wagen von hinten schob - und ab ging es in Richtung Stadt, wo die Radieschen verkauft werden sollten. Wenn die beiden den St. Johannis Friedhof passierten hörte man sofort die Rufe: Wilhelm Radies - Wilhelm Radies!. Darüber wurde Wilhelm sehr wütend, aber was sollte er mit seiner Wut anfangen? Er schob deshalb den Wagen immer schneller, bis sein Kollege vor ihm ins Stolpern geriet. Der führerlose Wagen geriet ins Schleudern und kippte um, worauf alle Radieschen auf die Straße purzelten. Der andere Mann, der ebenfalls schlechte Nerven hatte, gab Wilhelm die Schuld und das ganze entwickelte sich zu einem handfesten Streit, bei dem sich beide gegenseitig mit Radieschen bombardierten - zum großen Vergnügen der Kinder und Erwachsenen. Nein, wir waren damals wirklich nicht sehr nett, zumindest galt dies für diejenigen, die in der Nähe des St. Johannis Friedhofs wohnten. Über Wilhelm Radies kann ich des weiteren erzählen, dass er noch lange nach dem ersten Weltkrieg lebte. Als alter Mann verkaufte er nicht nur Radieschen, aber die Jungen fanden immer wieder einen neuen Anlass ihn zu ärgern. So bald sie ihn sahen, begannen sie einen Schlager zu singen, der damals modern war: Nur eine Nacht sollst du mir gehören. Das reichte aus, um ihn rasend werden zu lassen und lief hinter den Kindern her. Ich fragte einige der großen Jungen, warum Wilhelm so wütend wurde, wenn sie sangen. Dazu sagten sie folgendes: Da wo heute Hertie liegt, lag damals das Rathaus und in Richtung ZOB (Zentra- 22

23 gende toner. Det er let at forstå, at dette tog pusten fra den gamle Domcke. Men dertil kom, at kirketjeneren var en sand børneven. Ofte - når der var kommet en ny dreng til - stillede han os det spørgsmål: Drenge, ved I overhovedet, hvorfor man ringer med bede klokken? Vi vidste det, da vi havde hørt det mange gange, men den nye vidste det ikke, og vi lod, som om vi ikke vidste det, for at glæde Fatter Domcke. Så kom det: Ser I, drenge! Bedeklokken brugtes til minde om Trediveårskrigen, da pesten var ophørt. Og de tre sidste slag er ordene: Thi dit er riget, magten og æren. Så drenge! Nu ved I besked! Den almindelige klokkeringning fandt sted ved søndagsgudstjenesterne og ved begravelser. Ved begravelser var det dog sådan, at når det var en velhavende, der blev begravet, ringede alle tre klokker samtidig. Var det derimod en fattig, der blev båret til graven, blev kun den mindste klokke sat i gang. Man måtte dengang betale for klokkeringningen, og de fattige havde ikke råd til at betale for at få ringet også med de andre klokker. Ved ringning med de to store klokker skulle der være to mand til hver, medens den lille klokke kunne nøjes med én. Når alle tre klokker blev sat i gang samtidig, fremkaldte de et frygteligt spektakel. I forbindelse med helligdagene påske, pinse og jul samt til konfirmation blev der kimet, og når flensborgerne hørte det, var de klar over, at dagen derpå var en særlig festdag. Wilhelm Radies Dengang havde hver by jo sine originaler, og Flensborg var ingen undtagelse. Jeg tænker især på Wilhelm Radies. Hans rigtige navn var Hansen, men det kendte kun få. Han var af bystyret blevet indsat i det kommunale arbejdshus, som i folkemunde hed Kapito og lå på Egernførdelandevej. Dengang fandtes der jo ingen toiletter med Haustür/Husdør Plankemai 12 (1905) rindende vand, men kun de gammeldags lokummer. Latrinen fra hele byen blev kørt i åben vogn til en mark ved arbejdshuset, og de, der var indsat der, blev beskæftiget med havearbejde. Særligt godt groede radiserne på marken. Nu skulle Wilhelm og andre høste radiserne, vaske dem og pakke dem i bundter. De færdige bundter blev så læsset på en tohjulet vogn. En kammerat fra arbejdshuset blev spændt for vognen, Wilhelm skubbede bagpå, og så gik det af sted til byen, hvor radiserne skulle sælges. Når de to dukkede op i nærheden af Sct. Hans kirkegård, gik det løs: Wilhelm Radies Wilhelm Radies. Rasende blev han, men hvad skulle han stille op med sit raseri? Han skubbede vognen hurtigere og hurtigere, så at manden foran snublede. Vognen, som 23

24 lomnibusbahnhof) lag die städtische Feuerwache. In einer Ecke befand sich auf dem Grundstück eine öffentliche Toilette. Sie wurde abends geschlossen und am nächsten Morgen wieder geöffnet. Das besorgten die Feuerwehrleute, die die Wache hatten. Eines Abends besuchte Wilhelm diesen Ort, und während er dort saß, wurde die Tür abgeschlossen. Ob dies mit Absicht geschah ist nicht bekannt. Auf jeden Fall blieb Wilhelm nichts anderes übrig, als die kalte Herbstnacht in diesem nicht besonders gemütlichen Raum zu verbringen. Nur eine Nacht, aber seitdem wurde er jedes Mal wütend, wenn er den Schlager hörte. Winterfreuden Wenn der Winter kam, waren wir nicht mehr in den Häusern zu halten. Wir zogen unsere Winterbekleidung an, d.h. dicke Wollstrümpfe, die bis über die Knie ragten, einen wollene Pullover, Pulswärmer für die Hände und Wollmützen. Alles Sachen die meine Mutter mit der Hand gestrickt hatte. Das war unsere Winterausstattung. Wenn der erste Schnee auf den St. Johannis Friedhof gefallen war, versuchten wir eine Rutschbahn zu machen. Wir traten den neuen Schnee fest, nahmen einige Meter Anlauf und versuchten festzustellen, ob man schon rutschen konnte. Wenn viele Kinder auf dem Schnee rutschen, bildete sich in kürzester Zeit eine glatte Bahn. Die Rutschbahn war ungefähr zehn Meter lang und war für die älteren Herrschaften oft gefährlich, wenn sie über den Platz gingen. An den Wochenenden führten wir regelmäßig Schlachten mit dem Kirchdiener aus im Kampf um unsere Rutschbahn. Wir Kinder konnten überhaupt nicht einsehen, dass die Bahn für Kirchgänger gefährlich sein könne, wenn sie ausrutschten und auf ihren Hosenboden fielen. Heute bin ich davon überzeugt, dass der Kirchdiener nur seiner Pflicht nachkommen wollte, aber er gab uns nach, weil er befürchtete, dass wir sonst streiken und ihm nicht mehr beim Glockenläuten helfen würden. Unsere harmlose sportliche Betätigung hinterließ auch deutliche Spuren an unseren Holzschuhen. Mein Vater fragte wiederholt, wie es angehen könne, dass das Unterleder schon wieder so verschlissen sein konnte. Blieb der Schnee für längere Zeit liegen, holten wir die Schlitten nach Draußen. Eigentlich waren es keine richtigen Schlitten. Wir nannten sie Schlittenkisten. Sie waren viereckig und etwa 10 bis 20 Zentimeter hoch und an der Unterkante mit Stahl be- Der Mühlenteich in Flensburg 24