Software-Test: Strukturtest

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1 0/43 Software-est: Strukturtest Andreas Zeller Lehrstuhl Softwaretechnik Universität des Saarlandes, Saarbrücken

2 Welche estfälle auswählen? 1/43 Ich kann nur eine beschränkte Zahl von Läufen testen welche soll ich wählen? unktionale Verfahren Auswahl nach Eigenschaften der Eingabe Strukturtests Auswahl nach Aufbau des Programms Ziel im Strukturtest: hohen Überdeckungsgrad erreichen estfälle sollen möglichst viele Aspekte der Programmstruktur abdecken (Kontrollfluß, Datenfluß)

3 Anwendung: Zeichen zählen 2/43 Das Programm zaehlezchn soll $ Zeichen von der astatur einlesen, bis ein Zeichen erkannt wird, das kein Großbuchstabe ist Die Zahl der eingelesenen Zeichen und Vokale ausgeben

4 Anwendung: Zeichen zählen 2/43 Das Programm zaehlezchn soll Zeichen von der astatur einlesen, bis ein Zeichen erkannt wird, das kein Großbuchstabe ist Die Zahl der eingelesenen Zeichen und Vokale ausgeben $ zaehlezchn

5 Anwendung: Zeichen zählen 2/43 Das Programm zaehlezchn soll Zeichen von der astatur einlesen, bis ein Zeichen erkannt wird, das kein Großbuchstabe ist Die Zahl der eingelesenen Zeichen und Vokale ausgeben $ zaehlezchn Bitte Zeichen eingeben:

6 Anwendung: Zeichen zählen 2/43 Das Programm zaehlezchn soll Zeichen von der astatur einlesen, bis ein Zeichen erkannt wird, das kein Großbuchstabe ist Die Zahl der eingelesenen Zeichen und Vokale ausgeben $ zaehlezchn Bitte Zeichen eingeben: HALLELUJA! Anzahl Vokale: 4 Anzahl Zeichen: 9 $

7 Zeichen zählen Benutzung 3/43 #include <iostream> #include <limits.h> void ZaehleZchn(int& VokalAnzahl, int& Gesamtzahl); int main() { int AnzahlVokale = 0; int AnzahlZchn = 0; cout << "Bitte Zeichen eingeben: "; ZaehleZchn(AnzahlVokale, AnzahlZchn); cout << "Anzahl Vokale: " << AnzahlVokale << endl; cout << "Anzahl Zeichen: " << AnzahlZchn << endl; }

8 Zeichen zählen Realisierung void ZaehleZchn(int& VokalAnzahl, int& Gesamtzahl) { char Zchn; cin >> Zchn; while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN MAX) { Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) { VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; } cin >> Zchn; } } 4/43

9 Kontrollflußgraph 5/43 n_start n1 cin >> Zchn; n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; n4 n5 n6 n_final if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn;

10 Einfache Überdeckungsmaße 6/43 Eine Menge von estfällen kann folgende Kriterien erfüllen: Anweisungsüberdeckung Jeder Knoten im Kontrollflußgraph muß einmal durchlaufen werden (= jede Anweisung wird wenigstens einmal ausgeführt) Zweigüberdeckung Jede Kante im Kontrollflußgraph muß einmal durchlaufen werden; schließt Anweisungsüberdeckung ein Pfadüberdeckung Jeder Pfad im Kontrollflußgraphen muß einmal durchlaufen werden

11 Anweisungsüberdeckung (C 0 ) 7/43 n_start Eingabe: A1 n1 cin >> Zchn; n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; n4 n5 n6 n_final if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn;

12 Zweigüberdeckung (C 1 ) 8/43 n_start n_start Eingabe: A1 n1 cin >> Zchn; Eingabe: AB1 n1 n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n2 n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; n3 n4 n5 n6 n_final if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn; Zweig (n4, n6) wird nicht notwendig ausgeführt n4 n5 n6 n_final

13 Anweisungs- und Zweigüberdeckung 9/43 Anweisungsüberdeckung Notwendiges, aber nicht hinreichendes estkriterium Kann Code finden, der nicht ausführbar ist Als eigenständiges estverfahren nicht geeignet ehleridentifizierungsquote: 18%

14 Anweisungs- und Zweigüberdeckung 9/43 Anweisungsüberdeckung Notwendiges, aber nicht hinreichendes estkriterium Kann Code finden, der nicht ausführbar ist Als eigenständiges estverfahren nicht geeignet ehleridentifizierungsquote: 18% Zweigüberdeckung gilt als das minimale estkriterium kann nicht ausführbare Programmzweige finden kann häufig durchlaufene Programmzweige finden (Optimierung) ehleridentifikationsquote: 34%

15 Schwächen der Anweisungüberdeckung 10/43 Warum reicht Anweisungsüberdeckung nicht aus? Wir betrachten den folgenden Code: x = 1; if (x >= 1) // statt y >= 1 x = x + 1; Hier wird zwar jede Anweisung einmal ausgeführt; die Zweigüberdeckung fordert aber auch die Suche nach einer Alternative (was hier schwerfällt).

16 Pfadüberdeckung 11/43 n_start n1 p cin >> Zchn; n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; q1 n4 n5 n6 q2 n_final r if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn;

17 Pfadüberdeckung 11/43 n_start n1 p cin >> Zchn; n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; q1 n4 n5 n6 q2 n_final r if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn; Pfade P = p(q 1 q 2 ) r

18 Pfadüberdeckung 11/43 n_start n1 p cin >> Zchn; n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; q1 n4 n5 n6 q2 n_final r if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn; Pfade P = p(q 1 q 2 ) r P = 2 IN MAX 1

19 Pfadüberdeckung (2) 12/43 Pfadüberdeckung mächtigstes kontrollstrukturorientiertes estverfahren Höchste ehleridentifizierungsquote keine praktische Bedeutung, da Durchführbarkeit sehr eingeschränkt

20 Strukturierte Verfahren 13/43 Der Boundary Interior-Pfadtest ist eine schwächere Version des Pfadüberdeckungstests. Idee: Beim est von Schleifen wird auf die Überprüfung von Pfaden verzichtet, die durch mehr als einmalige Schleifenwiederholung erzeugt werden.

21 Strukturierte Verfahren 13/43 Der Boundary Interior-Pfadtest ist eine schwächere Version des Pfadüberdeckungstests. Idee: Beim est von Schleifen wird auf die Überprüfung von Pfaden verzichtet, die durch mehr als einmalige Schleifenwiederholung erzeugt werden. Verallgemeinerung: Strukturierter Pfadtest Innerste Schleifen werden maximal k-mal ausgeführt Erlaubt die gezielte Überprüfung von Schleifen Überprüft zusätzlich Zweigkombinationen Im Gegensatz zum Pfadüberdeckungstest praktikabel ehleridentifikationsquote: um 65% (Strukturierter Pfadtest)

22 Boundary Interior-Pfadtest 14/43 n1 n_start p Pfade außerhalb Schleife 1a) Gesamtzahl = IN MAX pr n2 n3 q1 n4 n5 n6 q2 n_final r

23 Boundary Interior-Pfadtest 14/43 n1 n_start p Pfade außerhalb Schleife 1a) Gesamtzahl = IN MAX pr q1 n2 n3 n4 n5 n6 q2 n_final r Boundary tests: Pfade, die Schleife betreten, jedoch nicht wiederholen 2a) Zchn = A, 1 pq 1 r 2b) Zchn = B, 1 pq 2 r

24 Boundary Interior-Pfadtest 14/43 n1 n_start p Pfade außerhalb Schleife 1a) Gesamtzahl = IN MAX pr q1 n2 n3 n4 n5 n6 q2 n_final r Boundary tests: Pfade, die Schleife betreten, jedoch nicht wiederholen 2a) Zchn = A, 1 pq 1 r 2b) Zchn = B, 1 pq 2 r Interior tests: Pfade, die mindestens eine Schleifenwiederholung enthalten 3a) Zchn = E, I, N, * pq 1 q 1 r 3b) Zchn = A, H,! pq 1 q 2 r 3c) Zchn = H, A, + pq 2 q 1 r 3d) Zchn = X, X,, pq 2 q 2 r

25 Verfahren im Überblick 15/43 Pfadüberdeckungstest Strukturierter Pfadtest mehrfacher Bedingungsüberdeckungstest Boundary interior-pfadtest Zweigüberdeckungstest Anweisungs-Überdeckungstest minimal mehrfacher Bedingungsüberdeckungstest einfacher Bedingungsüberdeckungstest A B = A subsumiert B

26 Bedingungsüberdeckung 16/43 Wir betrachten die Bedingungen aus ZaehleZchn: while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN MAX) (A) if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) (B) Die Struktur der Bedingungen wird vom Zweigüberdeckungstest nicht geeignet beachtet Bedingungsüberdeckungstests

27 Einfache Bedingungsüberdeckung 17/43 Ziel: Jede atomare Bedingung muß wenigstens einmal true und false sein. Beispiel: In der Bedingung (B) if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) sorgt der estfall Zchn = A, E, I, O, U dafür, daß jede atomare Bedingung einmal true und wenigstens einmal false wird.

28 Mehrfach-Bedingungsüberdeckung 18/43 Die einfache Bedingungsüberdeckung Schließt weder Anweisungsüberdeckung noch Zweigüberdeckung ein als alleinige Anforderung nicht ausreichend Ziel der Mehrfach-Bedingungsüberdeckung: alle Variationen der atomaren Bedingungen bilden! Das klappt aber nicht immer z.b. kann nicht gleichzeitig Zchn == A und Zchn == E gelten.

29 Minimale Mehrfach-Bedingungsüberdeckung 19/43 Wie einfache Bedingungsüberdeckung, jedoch: Die Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. Schließt Zweigüberdeckung (und somit Anweisungsüberdeckung) ein realistischer Kompromiß

30 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B)

31 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A

32 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E

33 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E 2 I 3 O 4 U

34 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E 2 I 3 O 4 U 5 B

35 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E 2 I 3 O 4 U 5 B 6 1

36 Beispiel 20/43 Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E 2 I 3 O 4 U 5 B a

37 20/43 Beispiel Jede atomare Bedingung und jede Gesamt-Bedingung muß wenigstens einmal true und wenigstens einmal false werden. estfall Gesamtzahl Zchn Zchn >= A Zchn <= Z Gesamtzahl < IN MAX Bedingung (A) Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U Bedingung (B) 1 0 A 1 E 2 I 3 O 4 U 5 B a 3 IN MAX D

38 Verfahren im Überblick 21/43 Pfadüberdeckungstest Strukturierter Pfadtest mehrfacher Bedingungsüberdeckungstest Boundary interior-pfadtest Zweigüberdeckungstest Anweisungs-Überdeckungstest minimal mehrfacher Bedingungsüberdeckungstest einfacher Bedingungsüberdeckungstest A B = A subsumiert B

39 Wann welches Verfahren wählen? 22/43 ypischerweise Kombination aus Pfad- und Bedingungsüberdeckung Genügt es, Schleifen 1 zu wiederholen? Wenn ja: boundary interior-est Sonst: strukturierter Pfadtest Genügt es, atomare Bedingungen zu prüfen? Wenn ja: einfache Bedingungsüberdeckung Sonst: minimale Mehrfach-Bedingungsüberdeckung

40 Zwischenbilanz 23/43 Die Auswahl der estfälle kann anhand des Kontrollflusses wie folgt geschehen: Anweisungsüberdeckung Zweigüberdeckung Pfadüberdeckung (verschiedene Ausprägungen, insbes. strukturierter Pfadtest und Boundary Interior-est) Bedingungsüberdeckung (verschiedene Ausprägungen, insbes. minimale Mehrfach-Bedingungsüberdeckung) Der Überdeckungsgrad gibt an, wieviele Anweisungen / Zweige / Pfade durchlaufen wurden.

41 Datenflußorientierte Verfahren 24/43 Neben dem Kontrollfluß kann auch der Datenfluß als Grundlage für die Definition von estfällen dienen. Grundidee: Wir betrachten den Datenfluß im Programm, um estziele zu definieren. Variablenzugriffe werden in Klassen eingeteilt ür jede Variable muß ein Programmpfad durchlaufen werden, für den bestimmte Zugriffskriterien zutreffen (def/use-kriterien).

42 Def/Use-Kriterien 25/43 Zugriffe auf Variablen werden unterschieden in Zuweisung (definition, def ) Berechnende Benutzung (computational use, c-use) zur Berechnung von Werten innerhalb eines Ausdrucks Prädikative Benutzung (predicative use, p-use) zur Bildung von Wahrheitswerten in Bedingungen (Prädikaten)

43 Datenflußgraph 26/43 Der Datenflußgraph ist ein erweiterter Kontrollflußgraph Knoten sind attribuiert mit def und c-use: def (n): Menge der Variablen, die in n definiert werden c-use(n): Menge der Variablen, die in n berechnend benutzt werden Kanten sind attribuiert mit p-use: p-use(n i, n j ): Menge der Variablen, die in der Kante (n i, n j ) prädikativ benutzt werden Es gibt Extra-Knoten für Beginn und Ende eines Sichtbarkeitsbereiches

44 Datenflußgraph (2) 27/43 n_start def(gesamtanzahl) def(vokalanzahl) n_in Import von VokalAnzahl und Gesamtzahl def(zchn) n1 cin >> Zchn; p-use(zchn) p-use(gesamtanzahl) n2 while (Zchn >= A && Zchn <= Z && Gesamtzahl < IN_MAX) c-use(gesamtzahl) def(gesamtzahl) n3 Gesamtzahl = Gesamtzahl + 1; p-use(zchn) c-use(vokalanzahl) def(vokalanzahl) def(zchn) c-use(vokalanzahl) c-use(gesamtzahl) n4 n5 n6 n_out n_final if (Zchn == A Zchn == E Zchn == I Zchn == O Zchn == U ) VokalAnzahl = VokalAnzahl + 1; cin >> Zchn; Export von VokalAnzahl und Gesamtzahl

45 Ein MinMax-Programm 28/43 Das MinMax-Programm ordnet min und max: void MinMax(int& min, int& max) { if (min > max) { int tmp = max; max = min; min = tmp; } }

46 Datenflußgraph MinMax 29/43 n_start def(min), def(max) n_in Import von min und max p-use(min), p-use(max) n1 if (min > max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) n2 tmp = max; max = min; min = tmp; c-use(min), c-use(max) n_out n_final Export von min und max

47 Definitionen 30/43 Ein definitionsfreier Pfad bezüglich einer Variablen x ist ein Pfad, in dem x nicht neu definiert wird. n_start def(min), def(max) n_in Import von min und max p-use(min), p-use(max) n1 if (min > max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) c-use(min), c-use(max) n2 n_out n_final tmp = max; max = min; min = tmp; Export von min und max definitionsfreier Pfad bzgl. min

48 Definitionen (2) 31/43 Die Menge dcu(x, n i ) umfaßt alle Knoten n j, in denen x c-use(n j ) ist und ein definitionsfreier Pfad bezüglich x von n i nach n j existiert alle berechnenden Benutzungen von x aus n i n_start def(min), def(max) n_in Import von min und max p-use(min), p-use(max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) c-use(min), c-use(max) n1 n2 n_out n_final if (min > max) tmp = max; max = min; min = tmp; Export von min und max dcu(n_in, min)

49 Definitionen (3) 32/43 Die Menge dpu(x, n i ) umfaßt alle Kanten (n j, n k ), in denen x p-use(n j, n k ) ist und ein definitionsfreier Pfad bezüglich x von n i nach (n j, n k ) existiert. alle prädikativen Benutzungen von x aus n i n_start def(min), def(max) n_in Import von min und max p-use(min), p-use(max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) c-use(min), c-use(max) n1 n2 n_out n_final if (min > max) dpu(n_in, max) tmp = max; max = min; min = tmp; Export von min und max

50 all defs-kriterium 33/43 ür jede Definition ( all defs) einer Variablen wird eine Berechnung oder Bedingung getestet ür jeden Knoten n i und jede Variable x def (n i ) muß ein definitionsfreier Pfad zu einem Element von dcu(x, n i ) oder dpu(x, n i ) getestet werden. auch statisch überprüfbar (Datenflußanalyse) umfaßt weder Zweig- noch Anweisungsüberdeckung

51 all defs-kriterium (2) 34/43 def(min), def(max) n_start n_in estpfad n start, n in, n 1, n 2, n out, n final erfüllt all defs-kriterium: p-use(min), p-use(max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) c-use(min), c-use(max) n1 n2 n_out n_final Definition min aus n in wird in n 2 benutzt Definition min aus n 2 wird in n out benutzt max analog

52 all p-uses-kriterium 35/43 Jede Kombination aus Definition und prädikativer Benutzung wird getestet ür jeden Knoten n i und jede Variable x def (n i ) muß ein definitionsfreier Pfad zu allen Elementen von dpu(x, n i ) getestet werden. umfaßt Zweigüberdeckung

53 all p-uses-kriterium (2) 36/43 n_start def(min), def(max) p-use(min), p-use(max) n1 n_in estpfade n start, n in, n 1, n 2, n out, n final n start, n in, n 1, n out, n final erfüllen all p-uses-kriterium: def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) n2 prädikative Zugriffe auf min sind beide abgedeckt c-use(min), c-use(max) n_out n_final max analog

54 all c-uses-kriterium 37/43 Jede Kombination aus Definition und berechnender Benutzung wird getestet ür jeden Knoten n i und jede Variable x def (n i ) muß ein definitionsfreier Pfad zu allen Elementen von dcu(x, n i ) getestet werden. umfaßt weder Zweig- noch Anweisungsüberdeckung

55 all c-uses-kriterium (2) 38/43 def(min), def(max) n_start n_in estpfade n start, n in, n 1, n 2, n out, n final n start, n in, n 1, n out, n final erfüllen all c-uses-kriterium: p-use(min), p-use(max) def(tmp), c-use(max) def(max), c-use(min) def(min), c-use(tmp) c-use(min), c-use(max) n1 n2 n_out n_final Definition in n in bedingt est der Pfade nach n 2 und n out Definition in n 2 bedingt est des Pfades nach n out max analog

56 Kombinierte Kriterien 39/43 all c-uses/some p-uses Wie all c-uses, aber: Ist dcu(x, n i ) =, so muß ein definitionsfreier Pfad zu einem Element von dpu(x, n i ) getestet werden. subsumiert all defs und all c-uses-kriterium

57 Kombinierte Kriterien 39/43 all c-uses/some p-uses Wie all c-uses, aber: Ist dcu(x, n i ) =, so muß ein definitionsfreier Pfad zu einem Element von dpu(x, n i ) getestet werden. subsumiert all defs und all c-uses-kriterium all p-uses/some c-uses Wie all p-uses, aber: Ist dpu(x, n i ) =, so muß ein definitionsfreier Pfad zu einem Element von dcu(x, n i ) getestet werden. subsumiert all defs und all p-uses-kriterium

58 all-uses-kriterium 40/43 Jede Kombination aus Definition und Benutzung wird getestet ür jeden Knoten n i und jede Variable x def (n i ) muß ein definitionsfreier Pfad zu allen Elementen von dcu(x, n i ) und dpu(x, n i ) getestet werden. subsumiert all p-uses und all c-uses-kriterium

59 Kriterien im Überblick 41/43 Pfadüberdeckungstest alle Pfade all uses all c-uses/some p-uses all p-uses/some c-uses A all c-uses B = A subsumiert B all defs all p-uses Zweigüberdeckung alle Kanten Anweisungsüberdeckung alle Knoten

60 Zusammenfassung 42/43 Die Auswahl der estfälle kann anhand der Programmstruktur wie folgt geschehen: Anweisungsüberdeckung Zweigüberdeckung Pfadüberdeckung (verschiedene Ausprägungen, insbes. strukturierter Pfadtest und Boundary Interior-est) Bedingungsüberdeckung (verschiedene Ausprägungen, insbes. minimale Mehrfach-Bedingungsüberdeckung) Datenflußorientierte Verfahren (Def/Use-Kriterien) Der Überdeckungsgrad gibt an, wieviele Anweisungen / Zweige / Pfade durchlaufen wurden.

61 Literatur 43/43 Lehrbuch der Softwaretechnik, Band 2 (Balzert) Wissensbasierte Qualitätsassistenz zur Konstruktion von Prüfstrategien für Software-Komponenten (P. Liggesmeyer, 1993)